Die SpVgg Hankofen-Hailing kassiert die nächste Niederlage – Dorfbuam mit gefälligem Spiel, es fehlt aber das letzte Quäntchen (Glück) – besonders bitter: Gegentor resultiert aus Handspiel.
Die Gastgeber kassierten bereits nach einer Viertelstunde das “Tor des Tages”. Dem einzigen Treffer der Partie – Torschütze Nico Fundel (15.) – ging jedoch ein klares Handspiel voraus und deshalb hätte er nicht zählen dürfen. FVI-Akteur Furkan Kircicek war, auf Höhe der Mittellinie, nach der Ballannahme von Hankofens Spielertrainer Tobias Beck, mit der Hand am Ball und “legte” damit für Gökalb Kilic ab. Dieser leitete an Milos Cocic weiter und dessen Pass, der den Dorfbuam-Abwehrverbund regelgerecht “sezierte”, fand in Tobias Rühle einen dankbaren Abnehmer. Rühles Zuspiel vollendete Fundel mit einem durchdachten Abschluss ins rechte untere Eck. Dorfbuam-Torhüter Matthias Petermann war geschlagen und sein Team erneut in Rückstand geraten.
Apropos Torhüter “Matze” Petermann. Dieser durfte gegen Illertissen – wie auch schon im Pokal in Dingolfing – ins Gehäuse, da die etatmäßige Nummer eins Sebastian Maier erneut aus privaten Gründen fehlte. Im weiteren Verlauf von Durchgang eins mühten sich beide Teams redlich, zwingende Abschlüsse waren jedoch Mangelware. Ein ähnliches Bild bot sich den 460 Zuschauern in Durchgang zwei. Die Spielvereinigung Hankofen überzeugte mit einem optischen Übergewicht, aber sobald es ans “Eingemachte” also in Richtung Gästestrafraum ging, war Endstation. Entweder war das Visier des Schützen zu ungenau eingestellt oder ein Gästespieler warf sich in den Schuss. Die beste Hausherren-Chance in der Schlussphase konnte Aziz Ouro Agrignan verzeichnen. Der gebürtige Togolese wurde von Daniel Rabanter schön in Szene gesetzt und entschied sich für einen Heber. Dieser war jedoch zu hoch angesetzt – vielleicht wäre in dieser Situation ein satter Schuss die bessere Option gewesen. Kurz davor war “Dingolfing-Torschütze” Benedikt Schwarzensteiner ganz vorne zu finden, er konnte aber diesmal leider keinen Treffer zum Mannschaftserfolg beisteuern.
Am Ende half alles nichts: der FV Illertissen bejubelte nach dem Abpfiff die geteilte Tabellenführung (punktgleich mit Bayern München II), während im Lager der Dorfbuam die nächste Niederlage zu verarbeiten ist beziehungsweise war.
“Wir hatten nach der Führung ein paar Strafraumsituationen und haben es dabei versäumt nachzulegen. Es ist nur logisch, dass der Gegner dann alles mobilisiert, um doch noch zum Ausgleich zu kommen. Das haben wir zu verhindern gewusst und nehmen deshalb die drei Punkte mit. Auch so ein Spiel musst du erst einmal gewinnen”, fasste FVI-Trainer Holger Bachthaler auf der obligatorischen Pressekonferenz nach Spielende zusammen. Die beiläufige Aussage “Illertissen und die Spielvereinigung Hankofen seien mit ähnlichen Voraussetzungen gesegnet”, sorgte für zahlreiche Schmunzler bei den anwesenden Sportheimbesuchern.
Die Spielvereinigung Hankofen musste erneut ohne sieben Spieler auskommen, Tobias Beck will dies jedoch nicht als Ausrede gelten lassen: “Unser Kader hat alles abgerufen. Mir fehlen ehrlich gesagt ein bisschen die Worte. Unser Torhüter hat den Ball so gut wie gar nicht in den Händen gehabt. Außer beim Gegentor, als er ihn aus dem Netz holen musste. Wir haben die komplette zweite Halbzeit auf ein Tor gespielt. Nur ist es aktuell so, dass der letzte Zug fehlt, oder wir schlussendlich die falschen Entscheidungen treffen. Wir legen lieber noch einmal ab oder quer, wenn wir den Abschluss suchen sollten, oder wir schließen zu unsauber beziehungsweise zu überhastet ab.”
Die spielentscheidende Szene wollte A-Lizenzinhaber Beck nicht unkommentiert lassen: “Es ist normalweise nicht meine Art einzelne Schiedsrichterentscheidungen herauszupicken und zu kritisieren, aber warum kurz vor dem Gegentor kein Handspiel gepfiffen wurde, erschließt sich mir nicht. In einer weiteren Situation heute, die ähnlich war, wurde prompt auf Handspiel entschieden. Wir machen momentan keine Tore, das ist richtig, aber solche Entscheidungen fallen seit ein paar Spielen nicht zu unseren Gunsten. Das ist ärgerlich. Positiv ist, dass sich die Mannschaft nicht aufgibt und es immer wieder versucht. Irgendwann muss das Glück auch wieder auf unserer Seite sein. Ich hoffe, dass dies schon bald der Fall ist.”
Am kommenden Samstag ist die Spielvereinigung Hankofen ab 14.00 Uhr in München im städtischen Stadion an der Dantestraße gefordert. Dort trifft man auf Türkgücü München. Die Kayabunar-Elf ist – mit nur einem Punkt auf der Habenseite – ein Gegner auf Augenhöhe und die Partie deshalb von enormer Bedeutung für die Dorfbuam. Das Aufgebot dürfte dann auch wieder “umfangreicher” sein, denn Tobias Richter kehrt aus dem Urlaub zurück und die beiden “Sünder” Stefan Lemberger und Michael Lummer haben ihre Sperren abgesessen. Bei Benedikt Gänger und Lenni Stockinger (beide Sprunggelenk) und Jonas Hoffmann (Oberschenkel) wird es noch circa zwei Wochen dauern, bis sie das Mannschaftstrainig wieder aufnehmen können. Samul Pex war gegen Illertissen wieder im Kader.
SpVgg Hankofen-Hailing: Petermann – Laimer, Schneider (75. Agrignan), Schwarzensteiner, Beck, Pichlmeier, Wagner B., Harlander, Hofer (71. Rabanter), Lermer, Wagner A.
FV Illertissen: Ponath – Fundel, Jürgensen, Neuberger, Udogo, Zeller (69. Jeck), Cocic (89. Pfaumann), Kilic (73. Vochatzer), Kircicek (67. Milic), Pudik, Rühle (83. Glessing).
Tor: 0:1 Nico Fundel (15.).
Zuschauer: 460.
Schiedsrichter: Steffen Ehwald (FC Geldersheim).