Das Duell Vilzing gegen Hankofen wurde bereits zweimal “geschoben”, denn am 6. Oktober und am 7. Dezember 2024 war, darf man den Aussagen der Vilzinger-Vereinsverantwortlichen Glauben schenken, das Geläuf an der Huthgartenstraße “unbespielbar”. Insbesondere Anfang Oktober hatte die Absage einen faden Beigeschmack, da der Vizemeister der Regionalliga-Bayern seinerzeit mit argen Personalproblemen zu kämpfen hatte. Nun ist im Schwarz-Gelben Lager wieder alles im Lot: die Jungs des scheidenden Cheftrainers Josef Eibl sind seit dem “Re-Start” im Frühjahr 2025 ungeschlagen. Vier Siege und zwei Remis lautet die starke Bilanz der Oberpfälzer – dieser “Run” hat die Huthgartenkicker auf Rang dreizehn gehievt. Das Abstiegsgespenst sollte somit vertrieben sein und der Anschluss an das Tabellenmittelfeld ist selbstredend hergestellt. Ganz anders sieht es hingegen für die Dorfbuam aus. Lediglich zwei magere Punkte konnten bisher im neuen Jahr erbeutet werden. Damit sind logischerweise keine großen Sprünge möglich gewesen. Der erhoffte “Push” – infolge des Last-Minute-Treffers zum 1:1 bei Bayern München II vor einer guten Woche – ist ausgeblieben. Im Anschluss wurden die wichtigen Heimspiele gegen Türkgücü München und Viktoria Aschaffenburg mit 0:2 beziehungsweise 0:3 in den Sand gesetzt. Nun muss also ein Derby herhalten, um wieder in die Spur zu kommen und einen Relegationsplatz zu halten. Anpfiff in Vilzing ist am Dienstag um 18.00 Uhr.
Derbys haben ihre eigenen Gesetze
Am 2. Mai 2023 konnten die Dorfbuam – ebenso im Rahmen einer Nachholpartie – die DJK Vilzing im Maierhofer Bau-Stadion mit 2:1 bezwingen. Torhüter Sebastian Maier avancierte dabei zum Matchwinner, als er kurz vor dem Abpfiff einen Strafstoß parieren konnte. Betrachtet man den kompletten Spielverlauf ist der Heimsieg glücklich zustande gekommen, denn die Oberpfälzer scheiterten mitunter dreimal am Aluminium. Im Hankofener-Umfeld würde man ein derartiges Ergebnis aktuell wohl mit “Kusshand” nehmen, da nicht nur die Fanseele zuletzt arg gebeutelt wurde. “Die Rückschläge zu verdauen, kostet Kraft, aber wir glauben nach wie vor an den Klassenerhalt. Für uns gilt weiterhin die gleiche Marschroute wie in den letzten Wochen, nämlich so viele Punkte wie möglich zu sammeln. Es gilt mit aller Macht einen Relegationsrang zu halten. Wir haben nur noch Endspiele und vielleicht muss es ein Derby sein, um den Bock umzustoßen. Solche Spiele haben ihre eigenen Gesetze und ein Erfolg in Vilzing würde das Selbstwertgefühl der Mannschaft enorm stärken”, sagt Dorfbuam-Spielertrainer Tobias Beck, der im Übrigen am Samstag nicht gespielt hat. Verletzt oder dergleichen war der 30-jährige indes nicht. Diesmal fehlen Andreas (gesperrt) und Brian Wagner (Zerrung), sowie Daniel Hofer (Trainingsrückstand).
Vilzing voller Selbstvertrauen
An der Huthgartenstraße herrscht derzeit “Eitel Sonnenschein”, da man, wie bereits angesprochen, seit Wochen auf der Erfolgswelle reitet. Dabei hatte zur Adventszeit der Baum lichterloh gebrannt, denn beim erfolgsverwöhnten Vizemeister war man Niederlagen und kritische Stimmen aus dem Umfeld gar nicht mehr gewohnt. Die Winter-Neuzugänge Thomas Haas und Elija Härtl erhöhten die Stabilität im Kader und die verletzten Akteure kehrten nach und nach zurück. Somit war es nicht weiter verwunderlich, dass die DJK sehr gut startete und endlich die zweifelsfrei vorhandene Klasse in Resultate ummünzen konnte. Personell wird sich im Sommer, nach erfolgreichen Jahren in einer gewissen “Grundbesetzung”, in Vilzing einiges tun: Josef Beller ist bereits auf eigenen Wunsch aus der sportlichen Leitung ausgeschieden, Erfolgscoach Beppo Eibl nimmt nach Beendigung der Spielzeit seinen Hut und auch der langjährige Stammkeeper Max Putz lässt es künftig etwas ruhiger angehen. Der 35-jährige Putz wird Spielertrainer bei seinem Heimatverein FSV Landau und vollzieht damit beim aktuellen Bezirksligisten den Einstieg ins Trainergeschäft. Dem Hankofen-Match blickt Putz, der im Übrigen lange Jahre für die Dorfbuam gehalten hat, voller Selbstvertrauen entgegen: “Wir freuen uns auf das Derby, beschäftigen uns aber rein mit uns und nicht mit dem Gegner. Mit dieser Linie sind wir in den letzten Wochen sehr gut gefahren und deshalb behalten wir die Vorgehensweise bei. Mit einem Heimsieg soll ein weiterer Schritt in Sachen Klassenerhalt vollzogen werden.”
Gefährliche Offensive
Die DJK Vilzing hat viele offensivstarke Akteure im Kader, aber besonders “heiß” sind derzeit Erol Özbay und Andreas Jünger. Das dynamische Duo wirbelte zuletzt fast nach Belieben und konnte sich mehrfach in die Torschützenliste eintragen. Doch nicht nur vor den beiden sollte Hankofen-Hailing auf der Hut sein: mit Thomas Haas, Lukas Dotzler oder auch Simon Sedlaczek, um nur ein paar zu nennen, tummeln sich zahlreiche Ausnahmekicker im Line-Up von Trainer Eibl. Bis auf Tobias Hoch und Martin Tiefenbrunner können die Gastgeber aus dem Vollen schöpfen. „Ex-Dorfbua“ Jonas Blümel tastet sich weiterhin an das Mannschaftstraining heran. Unglücksrabe Blümel hatte sich Anfang Juni 2024 – damals noch im Hankofener-Trikot – einen Kreuzbandriss zugezogen. Seitdem hat der sympathische Defensivmann noch kein Spiel für sein neues Team bestreiten können. Paul Grauschopf darf nach seiner Gelbsperre wieder eingesetzt werden.
Fazit: auch aufgrund der personellen Grundvoraussetzungen liegt auf der Hand, dass die Spielvereinigung Hankofen eine Top-Leistung abrufen muss, um dem ewigen Rivalen aus der Oberpfalz beikommen zu können.
Ausblick
Am kommenden Samstag, 12. April, sind die Dorfbuam bei den Würzburger Kickers zu Gast (14.00 Uhr) und am Karsamstag, 19. April, steht man erneut der DJK Vilzing – diesmal im Maierhofer Bau-Stadion – gegenüber (14.00 Uhr).

Volle Kraft voraus: Mittelfeld-Antreiber Simon Pichlmeier feierte kürzlich sein Comeback und darf sich auch in Vilzing berechtigte Hoffnungen auf einen Einsatz in der Startelf machen. Foto: Paul Hofer.