1:1 – Dorfbuam holen wichtigen Punkt in München!

Ein Punkt für die Moral.

Die SpVgg Hankofen-Hailing hat am Freitagabend einen wichtigen Zähler aus München entführen können. Die “Dorfbuam” boten der Zweitvertretung des FC Bayern München – trotz des frühen 0:1-Rückstandes (22.) – stets Paroli und steckten zu keiner Zeit auf. Der verdiente Lohn war der umjubelte Ausgleich in der sechsten Minute der Nachspielzeit, als Joker Valentin Harlander – infolge einer Gänger-Kopfballvorlage – Torjäger Andreas Wagner auf der Mittelstürmer-Position bediente. Der 29-jährige Familienvater ließ sich nicht zweimal bitten und bugsierte das Leder über die Torlinie. Der Großteil der Hankofener-Bank stürmte daraufhin den Platz, um sich der “Dorfbuam-Jubeltraube” anzuschließen. Kurze Zeit später erfolgte der Abpfiff und der Punktgewinn auf Giesings Höhen im legendären Stadion an der Grünwalderstraße war in trockenen Tüchern. Auch wenn der Zähler, tabellarisch betrachtet, keinen großen Sprung bedeutet, könnte er in der Endabrechnung noch wichtig werden. Mut für die kommenden Wochen macht vor allem das Auftreten der Hankofener-Mannschaft, denn endlich ist das viel zitierte “Dorfbuam-Gen” wieder vollumfänglich in Erscheinung getreten. Der absolute Wille ist bereits am Dienstag, 1. April, erneut gefragt, wenn Türkgücü München zum Nachholspiel nach Niederbayern kommt (17.45 Uhr). Mit diesem Aufeinandertreffen werden zugleich zwei englische Wochen am Stück eingeläutet. 

Starker Auftakt – kalte Dusche
Nach drei Minuten konnte Hankofen das erste Ausrufezeichen setzen, leider “klatsche” der Kopfball von Kapitän Tobias Richter, nach einer abgefälschten Hoffmann-Flanke, nur auf die Latte anstatt sich in das Tor der Gastgeber zu senken. Flügelflitzer Jonas Hoffmann, der sich offensichtlich in der Startelf festgespielt hat, war nicht nur in dieser Szene ein Aktivposten im Spiel der Dorfbuam. Im Vergleich zum Nürnberg-Spiel nahm Tobias Beck – Hankofens Cheftrainer – drei Veränderungen in Sachen Anfangsformation vor: Christoph Laimer, Lennard Stockinger und Florian Sommersberger “rotierten” auf die Bank, Benedikt Gänger, Samuel Pex und der wiedergenese Brian Wagner (Zerrung) durften von Beginn an ran. Insbesondere Brian Wagner ist der Inbegriff von absoluter Hingabe im Zweikampf und bringt dazu noch die nötige “Galligkeit” mit. Simon Pichlmeier – der aufgrund einer unumgänglichen Schulter-OP eine Zwangspause hinnehmen musste – stand erstmals wieder im Kader und wurde im Laufe der Begegnung eingewechselt. Sein Comeback wird sich sicherlich, in den kommenden, eng getakteten Wochen, als sehr wichtig herausstellen. 

Im weiteren Verlauf von Hälfte eins übernahmen die “Bayern Bubis” das Kommando, Hankofen blieb aber bei Umschaltmomenten gefährlich. Infolge einer schönen Ballstafette über links fand Tobias Lermer Jonas Hoffmann in der Mitte, aber zu viel Rücklage beim Torabschluss verhinderte das 0:1. Fast im direkten Gegenzug nutzte die “Reserve” des deutschen Rekordmeisters einen Fehler im Aufbau und Samuel Unsöld, Sohn von Ex-Profi Oliver Unsöld (u. a. SSV Ulm), markierte die Führung der Hausherren. 

Lucky-Punch in der Nachspielzeit
Die Mannschaft von FCB-Trainer Holger Seitz diktierte im zweiten Durchgang über weite Strecken das Geschehen, ohne dabei jedoch den entscheidenden Treffer zu erzielen. Im Abschluss fehlte in manchen Situationen die nötige Präzision und die Dorfbuam verteidigten obendrein leidenschaftlich. Ab und dann war das Glück des Tüchtigen Torhüter Sebastian Maier und seinen Vorderleuten ebenso wohlgesonnen. Während Jonas Hoffmann und Tobias Richter am Ausgleich jeweils knapp vorbeischrammten, avancierte Goalgetter Andreas Wagner in der sechsten Minute der Nachspielzeit zum “Man of the Match”, als er eine Harlander-Hereingabe über die Linie drückte. Nur ein paar Minuten vorher war der 29-jährige, nach Kopfballvorarbeit von Florian Sommersberger, mit einem Heber mutterseelenallein vor FCB-Schlussmann Max Schmitt zum Abschluss gekommen. Der Ball war jedoch zu hoch angesetzt und ging drüber. Somit musste der Familienvater noch ein bisschen auf seinen neunten Saisontreffer warten. Nach dem Schlusspfiff ließen die mitgereisten Fans ihre Dorfbuam hochleben und feierten den verdienten Punktgewinn. Damit hat die SpVgg Hankofen 2024/25 vier von sechs möglichen Zählern gegen die U23 des FC Bayern geholt. 

Fazit: mit dieser couragierten und auch fußballerisch ansprechenden Leistungssteigerung – sofern diese konserviert werden kann – ist der Regionalliga-Klassenerhalt möglich. 

Trainerstimmen
Holger Seitz, FC Bayern München II: “Wir hätten das Spiel früher entscheiden müssen, da sehr gute Kontersituationen da waren, die wir leider nicht gut genug ausgespielt haben. So hätten wir den Druck wegbekommen. So haben wir die Tür für den einen Treffer offengelassen und am Ende unentschieden gespielt. Betrachtet man das komplette Spiel, geht die Punkteteilung in Ordnung.” 

Tobias Beck, Spielertrainer SpVgg Hankofen-Hailing: “Wir waren in der zweiten Halbzeit wesentlich mutiger und haben mehr Druck nach vorne ausgeübt. In diesem Abschnitt waren wir das überlegenere Team und hatten schon vorher große Chancen zum Ausgleich. Am Ende sieht es glücklich aus, wenn du in der Nachspielzeit das Tor machst, aber wir haben uns das redlich verdient. Wir hoffen, dass uns dies einen Push gibt, denn wir stehen vor einer ganz wichtigen Woche.” 

Ausblick
Am Dienstag, 1. April, gastiert Türkgücü München zum Nachholspiel im Maierhofer Bau-Stadion (17.45 Uhr). 

Englische Woche: am Samstag, 5. April, bekommen es die Dorfbuam – ebenfalls daheim – mit Viktoria Aschaffenburg zu tun (14.00). Ab 18.00 Uhr mündet dieses Heimspiel in das beliebte Starkbierfest im Sportheim am Reißinger-Bach. 

FC Bayern München II – SpVgg Hankofen-Hailing 1:1 

Zuschauer: 1.012. 

Schiedsrichter: Alexander Schuster (SV Hohenau). 

Tore: 1:0 Samuel Unsöld (22.) und 1:1 Andreas Wagner (90.+6.). 

Aufstellung: Maier – Gänger, Rabanter, Schwarzensteiner, Wagner B. (82. Harlander), Beck, Hoffmann (82. Ketzer), Pex (68. Pichlmeier), Richter (80. Sommersberger) Lermer und Wagner A.