Auf der SpVgg-Hankofen-Hailing lastet am Samstag eine gehörige Portion Druck, denn mit Türkgücü München kommt das Tabellenschlusslicht der Regionalliga Bayern nach Niederbayern (14.00 Uhr). Der ehemalige Drittligist hat bisher lediglich zehn Zähler auf der Habenseite verbuchen können, aber es ist trotzdem aus zwei Gründen Vorsicht geboten: die Münchener haben den “Dorfbuam”, wenn auch im Totopokalbewerb, am 3. September eine 1:2-Heimniederlage zugefügt und die Formkurve der Kayabunar-Elf zeigte zuletzt nach oben. Türkgücü konnte unter anderem einen Dreier aus der Ausburger Rosenau entführen, indem dort Mitte November die Zweitvertretung des FC Augsburg mit 1:0 bezwungen wurde. Mit einem Heimsieg würde Hankofen dem rettenden Ufer wieder ein Stückchen näherkommen und wenn man mit zwei Toren Unterschied gewinnt, ist sogar der Sprung auf Platz vierzehn möglich, denn das Ansbacher-Gastspiel in Vilzing an diesem Wochenende wurde abgesagt. Die Spielvereinigung Ansbach ist aktuell – mit drei Punkten mehr auf der Habenseite und einer marginal besseren Tordifferenz (Plus eins) – Vierzehnter. Die “Dorfbuam” haben eine Partie weniger als die Franken absolviert und nehmen derzeit den Fünfzehnten Platz, d. h. den ersten Relegationsrang ein.
Absoluter Abstiegskampf
“Die Bedeutung der Partie brauchen wir nicht extra hervorheben, es sollte ohnehin jedem klar sein, worum es geht. Wir müssen gewinnen, darüber kann es keine zwei Meinungen geben. Ich messe den jeweiligen Gegner ungern am Tabellenplatz. Türkgücü hat viel Qualität und Erfahrung in der Mannschaft. Insbesondere auswärts sind sie brandgefährlich. Wir müssen von Beginn an hellwach sein und uns bestmöglich an die Platzverhältnisse anpassen, sowie den Kampf annehmen”, erklärt Hankofens Spielertrainer Tobias Beck. “Es wird ein Spiel des Willens werden”, fügt Beck an, der bekanntermaßen auf Tobias Lermer (Jochbeinbruch) und auch das Duo Arian Spahiu plus Aziz Ouro-Agrinan (beide privat verhindert) verzichten muss. Michael Lummer muss aufgrund seiner Rotsperre auf der Tribüne Platz nehmen.
Torfestival ist keins zu erwarten, da die beiden Kontrahenten bis dato lediglich 18 (München) beziehungsweise 20 Treffer (Hankofen) markieren konnten. Gastgeber Hankofen konnte im November erst einen Torerfolg bejubeln – dies war im Rahmen des 1:0-Heimsieges gegen Eintracht Bamberg am 2. November. Am vergangenen Wochenende fiel das “Dorfbuam-Gastspiel” in Illertissen kurzfristig dem Wetter zum Opfer. Tobias Beck hat seinen Jungs ein freies Wochenende ermöglicht und die Mannschaft zahlte ihm dies mit Trainingsfleiß zurück. “Wir sind im Training sehr konzentriert zu Werke gegangen. Wenn wir derart fokussiert in das Spiel gehen und noch dazu über die volle Distanz unsere Heimmentalität auf den Platz bringen, bin ich guter Dinge”, sagt Tobias Beck.
Aus der Sicht des Gegners
“Wir haben diese Saison gegen Hankofen ausschließlich gute Spiele gemacht. Ärgerlich war, dass wir sie daheim noch zurück in die Partie haben kommen lassen. Am Ende mussten wir uns mit einem Unentschieden begnügen. Dies soll diesmal nicht der Fall sein. Die Heimstärke ist uns bekannt, aber wir wissen, wie man in Hankofen gewinnen kann”, teilt Türkgücü-Trainer Alper Kayabunar mit. Im August 2022 behielt München im Maierhofer-Bau-Stadion mit 4:1 die Oberhand und durfte sich nach dem Abpfiff über ein gelungenes Auswärtsmatch freuen. Das Gesicht der Mannschaft hat sich seitdem – wie auch der eigene Anspruch – radikal verändert. “Für uns kann es nur ein Ziel geben und das ist der Klassenerhalt. Hier dient der TSV Buchbach der Vorsaison als Beispiel. Wir werden die Spielzeit zu keiner Zeit abschenken”, so Alper Kayabunar abschließend.
Auf Seiten der Gäste fehlen Deniz Haimerl (Sprunggelenk) und Steven Roßbach (Rotsperre). Ansonsten dürfte Chefanweiser Alper Kayabunar die “Qual der Wahl” haben. An die Kette zu legen, gilt es Türkgücüs Unterschiedsspieler Ünal Torsun – der 32-jährige kann an einem guten Tag jeder Regionalliga-Abwehrreihe Probleme bereiten.
Eintrittskarten für den Abstiegskrimi sind online unter www.spvgg-hankofen.de oder auch an der Tageskasse erhältlich. Vielleicht ist das Heimspiel gegen München sogar die letzte Regionalliga-Partie 2024 für die Dorfbuam, denn die DJK Vilzing – das “Dorfbuam-Nachholspiel” in der Oberpfalz ist für 7. Dezember angesetzt – ist nicht gerade für eine “Wir spielen um jeden Preis”-Einstellung bekannt.