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Hankofen will nachlegen

Der 2:1-Heimsieg gegen Ansbach am vergangenen Wochenende war lebensnotwendig für die Spielvereinigung Hankofen. Damit konnte man die direkten Abstiegsränge verlassen. Als Tabellenfünfzehnter tritt man am Samstag beim Vierzehnten an (14.00 Uhr). Das ist die Zweitvertretung des 1. FC Nürnberg und die kleinen “Cluberer” zu schlagen, würde bedeuten, dass man sich im Klassement weiter verbessern kann.

Rückschau 
Der zweite Regionalliga-Sieg in Folge würde ein “Kunststück” bedeuten, das den “Dorfbuam” vor zwei Jahren nur einmal im kompletten Saisonverlauf gelungen ist. Ende April 2023 nahm man mit 2:1 beim späteren “Mit-Absteiger” Heimstetten die Zähler mit und nur wenige Tage später konnte der Nachholspielkrimi daheim gegen Vilzing – ebenfalls mit 2:1 – siegreich gestaltet werden. Obwohl für Samstag Regenfälle in ganz Bayern angesagt sind, wird die Partie mit ziemlicher Sicherheit stattfinden, da das Frankenland weitestgehend trocken bleiben soll. Auf ein Erlebnis wie am 19. November 2022 können Kapitän Daniel Hofer und seine Mitspieler jedoch gut und gerne verzichten, denn seinerzeit wurde die Begegnung in Nürnberg wenige Stunden vor dem Abpfiff witterungsbedingt abgesagt. Der Mannschaftsbus war zum Zeitpunkt der Absage bereits unterwegs und hatte fast die Hälfte der Anfahrtsstrecke zurückgelegt. Die Partie wurde im Frühjahr 2023 nachgeholt und dabei erlebten die Niederbayern mit einem 1:8 ein bisher nie dagewesenes “Waterloo”. Das “Hinspiel”, das erste Regionalligaheimspiel der Hankofener überhaupt, ging erfreulicherweise mit 2:0 an die Dorfbuam.

Gegner ist schwer einzuschätzen
“Konstant inkonstant” – treffender könnte man den bisherigen Saisonverlauf der kleinen “Cluberer” kaum beschreiben. Sieg, Niederlage und Remis wechselten in schöner Regelmäßigkeit und dadurch ergibt sich die Platzierung im unteren Tabellendrittel. Freilich haben die “Zweitvertretungen” namhafter Vereine, deren Teilnahme an der Regionalliga häufig kontrovers diskutiert wurde und auch mit Sicherheit weiterhin wird, die Ausbildung der Akteure zum Ziel, ABER: unten “mitzuspielen” kann nicht der Anspruch des 1. FC Nürnberg sein. “Es wird interessant zu sehen sein, mit welcher Aufstellung Nürnberg antritt. Der Club ist mit starken Einzelspielern bestückt und kann sein Spiel sehr variabel aufziehen. Das letzte Heimspiel gegen Augsburg zwei wurde mit 3:1 gewonnen. Da Augsburg zu den besseren Teams der Liga zählt, hat das Ergebnis eine gewisse Aussagekraft”, sagt Hankofens Spielertrainer Tobias Beck.

Beck nach wie vor verletzt
Für den Chefanweiser der Dorfbuam kommt das Comeback, d. h. ein Einsatz auf dem Feld, noch zu früh. Der 29-jährige hat sich kürzlich einer MRT-Untersuchung unterzogen und diese hat ergeben, dass zwar nichts gerissen ist, aber eine Einblutung am Innenmeniskus für Becks Beschwerden sorgt. „Aktuell befinde ich mich im Aufbau und will schnellstmöglich wieder spielen“, so Beck. Jonas Hoffmann, der sich seit Monaten mit Oberschenkelproblemen herumplagt, trainiert wieder mit der Mannschaft. Gegen Nürnberg ist er jedoch keine Option.

Bei den Franken sind Clayton Irigoyen Goni und Sofiane Ikene, beide luxemburgische Juniorennationalspieler, wieder fit, aber ob es daheim gegen Hangkofen reicht, steht noch nicht fest. Die Profis des 1. FC Nürnberg sind am Samstag in Ulm gefordert, weshalb die Aufstellung der U23 nur schwer zu prognostizieren ist.

Hankofen fiebert Heimspiel gegen Bayern München entgegen
Nach dem Club ist vor dem FC Bayern München. Getreu diesem „Motto“ wird bei den Dorfbuam mit viel Fleiß das Heimspiel gegen die Amateure des deutschen Rekordmeisters vorbereitet. Wenn am Freitag, 20.09., um 17.00 Uhr angepfiffen wird, geschieht dies sicherlich vor einer stattlichen Kulisse. Im Oktober 2022 war das Maierhofer Bau-Stadion mit 2.500 Besuchern restlos ausverkauft. „Wenn es diesmal ähnlich laufen würde, hätten wir nichts dagegen. Einzig das Endergebnis sollte diesmal nicht 2:5 lauten. Sitzplätze sind schon alle weg. Stehplatzkarten gibt es noch, aber wir empfehlen online im Vorverkauf zuzuschlagen“, sagt Vorstand Alois Beck.

Im Rahmen des Highlightspiels ist auch für ein entsprechendes Rahmenprogramm gesorgt. Bei einer Verlosung kann man Elektrogeräte im Gesamtwert von über 1.000,- Euro gewinnen. Die Preise werden von Einhell, Premiumpartner der SpVgg Hankofen und zugleich „Sponsor of the day“ zur Verfügung gestellt.

Tickets: www.spvgg-hankofen.de

2:1 daheim gegen Ansbach – Hankofen schlägt zurück

Die “Dorfbuam” sichern sich gegen die Franken “last minute” den Dreier, obwohl Ansbach lange Zeit feldüberlegen war. Die Mannschaft von Spielertrainer Tobias Beck hat damit wieder einmal bewiesen, was mit Zusammenhalt und einer “Niemals-Aufgeben-Mentalität” erreicht werden kann. Mit dem Erfolg überflügelt Hankofen Ansbach und springt auf Rang fünfzehn. Tobias Richter und Tobias Lermer erzielten die Tore.

550 Zuschauer hatten bei besten spätsommerlichen Temperaturen den Weg ins Maierhofer Bau-Stadion gefunden. Darunter befanden sich auch einige Gästefans, die ihr Kommen zunächst nicht bereuen mussten, denn über weite Strecken der ersten Hälfte spielte nur ihre Mannschaft. Die erste Großchance notierten die Mittelfranken, als es Christian Kestl per Flachschuss probierte und Hankofens Schlussmann Basti Maier den Ball erst im Nachfassen vor dem Überqueren der Linie stoppen konnte (4.). Nur eine Minute später war Maier erneut zur Stelle: ein Kroiß-Freistoß segelte quer durch den “Fünfer” und der Goalie musste “katzenartig” – per Übergriff – zur Ecke klären.

Die Gastgeber hatten bis dahin gar nicht stattgefunden, aber der erste Angriff sollte für Tobias Lermer eine hundertprozentige Möglichkeit parat halten: leider hatte der Offensivakteur etwas Rücklage und jagte die Kugel deshalb aus zehn Metern, völlig freistehend, über den Kasten. Nach einer knappen halben Stunde war es dann passiert, die Gäste brachten ihre Überlegenheit auf die Anzeigentafel. Ein abgefälschter Schuss von Lukas Schmidt senkte sich über Maier hinweg ins Tor (29.). Kurz vor der Pause stand erneut Schmidt im Mittelpunkt, als er nach schöner Vorarbeit seiner Kollegen, den Pfosten traf.

Die Gastgeber kamen wesentlich stabiler aus der Kabine und hielten nun ordentlich dagegen. Ansbach hingegen musste dem hohen Tempo aus Hälfte eins Tribut zollen und ein bis zwei Gänge zurückschalten. Die Dorfbuam spielten in dieser Phase gefällig nach vorne, glasklare Möglichkeiten blieben jedoch weiterhin Mangelware. Gut zehn Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit kam Goalgetter Andreas Wagner, nach perfekter Vorarbeit des aufgerückten Benedikt Gänger, mutterseelenallein zum Kopfball. Wagner bekam allerdings nicht genug Druck hinter den Ball und zielte zudem etwas zu hoch. Wie es geht, demonstrierte kurze Zeit später der “doppelte Tobias”. Der eingewechselte Aziz Ouro Agrignan zirkelte das Leder von rechts auf die gegenüberliegende Strafraumseite, Lermer bediente per Kopf Tobias Richter und dieser nickte ein. 1:1 – am Reißinger Bach stand jetzt fast alles Kopf.

Alle hatten noch gar nicht richtig “ausgejubelt”, als die aufgerückten Dorfbuam den Mittelfranken die Millionenchance zur erneuten Führung auf dem Silbertablett servierten. Kroiß und Sven Landshuter spielten aber den Konter nicht konsequent zu Ende und Hankofen bestrafte diese Nachlässigkeit in der vierten Minute der Nachspielzeit bitterböse: nach einer abgewehrten Pichlmeier-Hereingabe legte sich Tobias Lermer die Kugel zurecht und beförderte sie per Dropkick zum 2:1-Siegtreffer in die Maschen. Dies war zugleich der Endstand einer Begegnung mit vielen unterschiedlichen Phasen. Die Spielvereinigung Hankofen hat wieder einmal eindrucksvoll gezeigt, dass man die Dorfbuam insbesondere im heimischen Rund zu keiner Zeit abschreiben darf.

Der Sieg hievt Hankofen auf Rang fünfzehn und bei den Mittelfranken konnte man dem Schlusspfiff ausnahmslos in bedröppelte Gesichter blicken. Einige Akteure hatten, aufgrund der Enttäuschung, sogar mit den Tränen zu kämpfen.

Trainerstimmen: 

Niklas Reutelhuber, SpVgg Ansbach: “Wenn man so eine erste Halbzeit aus der Hand gibt, ist das Wahnsinn. Aber nun ist es passiert. Wir wollten hier unbedingt etwas mitnehmen. Das haben wir nicht gemacht und das ist richtig bescheiden. Aber wir werden weitermachen und aufstehen. Jetzt müssen wir uns aber erstmal schütteln, denn so eine Niederlage tut richtig weh.”

Tobias Beck, SpVgg Hankofen-Hailing: “In der zweiten Hälfte war das ein komplett anderes Spiel. Wir haben das Geschehen auf unsere Seite gezogen. Wir waren griffig und haben den Gegner viel Leidenschaft bekämpft. Durch das höhere Pressing haben wir Ansbach zu Fehlern gezwungen und dann sind die erlösenden Tore gefallen. An den Treffern konnte man den unbändigen Siegeswillen ablesen.”

Ausblick: am kommenden Samstag gastieren die Dorfbuam ab 14.00 Uhr bei der Zweitvertretung des 1. FC Nürnberg. Die Zweite der Cluberer rangiert aktuell im Tabellenkeller – deshalb ist dies die nächste Hankofener-Partie gegen einen Gegner auf Augenhöhe.

Tore: 1:0 Lukas Schmidt (29.), 1:1 Tobias Richter (87.) und Tobias Lermer (90.+4.)

SpVgg Hankofen-Hailing: Maier – Gänger, Rabanter, Schneider (73. Harlander), Schwarzentsteiner, Pex (85. Lemberger), Pichlmeier, Richter, Hofer (46. Agrignan), Lermer und A. Wanger.

SpVgg Ansbach: Heid – Belzner, Hahn, Weeger (60. Sauerstein), Dietrich, Hayer (89. Landshuter), Kestel (61. Schelhorn), Manz, Schmidt (60. Seefried), Kroiß und Sperr (63. Ücüncü).

Schiedsrichter: Marco Achmüller (SV Würding).

Zuschauer: 550.

Sechs-Punkte-Spiel

Die SpVgg Hankofen liegt in der Regionalliga Bayern auf dem vorletzten Tabellenplatz. Mit einem Heimsieg gegen Ansbach könnte man den Rivalen im Klassement überflügeln, da der Vorsprung der Franken lediglich zwei Zähler beträgt. Anpfiff ist am Samstag um 14.00 Uhr und im zweiten Heimspiel innerhalb von fünf Tagen ist die Unterstützung der Zuschauer wichtiger denn je.

Die Leistung im Totopokal-Achtelfinale gegen Türkgücü München am Dienstag war insgesamt nicht ausreichend (1:2). Darüber gibt es am Reißinger-Bach keine zwei Meinungen. Positiv ist, dass die Mannschaft von Spielertrainer Beck nicht aufgegeben und bis zum Schluss alles versucht hat. Darauf wird es auch gegen die Spielvereinigung Ansbach ankommen. “Dass es gegen Ansbach keinen Schönheitspreis zu gewinnen gibt, versteht sich von selbst. Die Begegnung ist wegweisend und ein Sieg wäre extrem wichtig. Verlieren wir, werden die gesicherten Plätze ein Stück weiter weg sein”, sagt Hankofens Spielertrainer Tobias Beck. Der 29-jährige ist weiterhin zum Zuschauen verdammt, denn seine Knieprobleme dauern an. Brian Wagner und Michael Lummer (beide Urlaub) fehlen ebenso, wie Jonas Hoffmann (verletzt). Lennard Stockinger war gegen Türkgücü im Kader gelistet und ist auch diesmal mit von der Partie.

Harter Brocken – Speerspitze Kroiß 
“Ansbach ist als kampfstarke Mannschaft bekannt, die von ihrer Dynamik profitiert. Es wird sehr körperlich werden. Das muss uns vom ersten bis zum letzten Mann bewusst sein. Zudem verfügt die Mannschaft von Trainer Niklas Reutelhuber mit Patrick Kroiß über einen absoluten Ausnahmespieler. Kroiß kann auch auf diesem Niveau jederzeit den Unterschied machen”, erklärt Tobias Beck.

Vier Punkte 2022/23 
Die erste Regionalliga-Saison der Dorfbuam ist zwar längst Geschichte, aber die Bilanz 2022/23 gegen Ansbach kann sich nach wie vor sehen lassen. Am 12. August 2022 konnte Hankofen bei den Nürnberger-Vorstädtern ein 1:1 holen und Ende Februar 2023 durfte man sich im Maierhofer Bau-Stadion über einen Dreier freuen (Endstand 2:0). “Wir hätten nichts dagegen, wenn die Dinge diesmal ähnlich laufen würden. Dazu ist bedingungsloser Wille und eine große Portion Disziplin notwendig”, sagt Beck. Apropos Disziplin: Platzverweise oder unnötige Verwarnungen gilt es tunlichst zu vermeiden. “Wir müssen uns in den Zweikämpfen clever anstellen und auf das Stellungsspiel achten”, sagt Beck.

Auswärtsschwache Gäste 
Die Reutelhuber-Jungs haben in der Fremde bisher ein Pünkterl einheimsen können. Der Punktgewinn datiert vom 26. Juli. Das 1:1 bei den kleinen Bayern hat gezeigt, wozu Ansbach auswärts in der Lage sein kann, aber die Spielvereinigung kann auf des Gegners Platz auch “anders”. Das dokumentieren folgende Ergebnisse: 0:5 in Würzburg und 1:7 bei der Zweitvertretung des FC Augsburg. Wenn es den Dorfbuam gelingt Patrick Kroiß “an die Kette zu legen” und kontrolliert, aber trotzdem mutig nach vorne zu spielen, kann man den viel zitierten Bock umstoßen. “Unser Trumpf Heimstärke muss wieder einmal stechen”, sagt Richard Maierhofer, Hankofens Sportchef. “Gegen Schwaben Augsburg hat es funktioniert, gegen Illertissen und Schweinfurt hat nicht viel gefehlt. Wir brauchen dazu ein volles Haus. Unsere Zuschauer sind sehr wichtig für die Mannschaft. Das hat man auch im Pokal am Dienstag gesehen. Springt der Funkte vom Platz über, geben die Besucher viele Emotionen zurück”, sagt Maierhofer, wohl wissend, dass es am Reißinger Bach nur Siege zu sehen gibt, wenn alle mit anpacken.

Aus Sicht des Gegners 
Niklas Reutelhuber der trotz eines familiären Trauerfalls coachen wird, blickt der Partie wie folgt entgegen: “Es wird eine Begegnung der Tugenden und des Willens werden. Beide Teams wissen, was auf dem Spiel steht. Hankofen ist sehr heimstark, aber wir werden bereit sein.” Neuzugang Rhani Abdennour kann dem Vernehmen nach nicht auflaufen und auch der Einsatz von Tom Abadjiew soll auf fraglich sein.

Wer hat den längeren Atem? 
Ansbach war am Dienstag ebenso im Pokal gefordert und musste gegen den Ligarivalen Schweinfurt daheim mit 0:1 die Segel streichen. Das Spiel dürfte Kraft gekostet haben und es wird spannend mitanzusehen sein, wer die Doppelbelastung besser wegsteckt. In Sachen Regionalliga-Erfahrung liegt der Vorteil auf Ansbacher-Seite, denn die “Grünen” gehören der Beletage des bayerischen Fußballs nun bereits das dritte Jahr in Folge an.

Türkgücü München entscheidet Pokalkrimi mit 2:1 für sich

Vier Platzverweise in Hankofen!

Türkgücü München entscheidet Pokalkrimi mit 2:1 für sich.

Im Duell der Regionalligisten ist München lange spielbestimmend – ein Platzverweis hätte die Partie beinahe noch zugunsten der Niederbayern gekippt.

Hankofen musste erneut ohne Spielertrainer Tobias Beck auskommen (Knie), der 29-jährige wurde schmerzlich vermisst und es war offensichtlich, dass im Dorfbuam-Mittelfeld eine ordnende Hand fehlte. Kämpferherz Brian Wagner musste ebenso passen. Die Langzeitausfälle Stockinger und Hoffmann, sowie der abwesende Michael Lummer (Urlaub) fehlten wie angekündigt.

Zu Beginn spielte nur eine Mannschaft und das war Türkgücü München. Der Tabellenletzte der Regionalliga Bayern war hellwach, “griffig” und spielte ohne Schnörkel nach vorne. Der verdiente Lohn war ein Doppelschlag von Tino Reich (4./12.), der die Kayabunar-Elf früh auf die Siegerstraße manövrieren sollte. Hankofen konnte im Verlauf des ersten Durchgangs nur eine Halbchance von Benedikt Gänger notieren (33.), der in vielen Situationen clever und mit der richtigen Einstellung agierte. Insbesondere seine Reichweite kam ihm in einigen Szenen zugute.

Im weiteren Verlauf der Begegnung war den Gastgebern die Verunsicherung anzumerken. Obwohl Türkgücü die Räume eng machte, wurde häufig der sichere Pass nach hinten gewählt, anstatt den Zweikampf zu suchen, um eine Überzahlsituation in der Vorwärtsbewegung zu schaffen. Die zweite Hälfte musste lange ohne “echte” Highlights auskommen, in der Schlussphase sollten sich jedoch die Ereignisse überschlagen. In der 73. Minute kassierte Gästeakteur Emir Sejdovic Gelb/Rot und nur ein paar Minuten später war der eingewechselte Valentin Harlander zur Stelle, indem er den 1:2-Anschlusstreffer markierte (77.). “In dieser Szene haben wir uns als brave Gäste präsentiert und Hankofen ein Geschenk gemacht”, veranschaulichte Türkgücü-Trainer Alper Kayabunar nach dem Abpfiff.

Jetzt waren die Dorfbuam “im Spiel” und der eigene Anhang ebenso. Hankofen operierte mit vielen langen Bällen und setzte den Ligarivalen gehörig unter Druck. Die vermeintliche Aufholjagd wurde fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit allerdings jäh unterbrochen, da Daniel Rabanter – aufgrund der zweiten gelben Karte – des Feldes verwiesen wurde. In einem Zweikampf vor den Spielerbänken duellierte sich Rabanter mit Gästeakteur Ünal Tosun und dieser mutierte plötzlich, am Boden liegend, zum sterbenden Schwan. Schiedsrichter Marlon Weid ging der Schauspieleinlage auf den Leim und schickte Rabanter kurzerhand zum Duschen.

Nun war die Grundlage für eine hitzige Schlussphase auf und abseits des Platzes geschaffen. Die “Crunch-Time” hatte noch zwei weitere Platzverweise, aber keine Tore mehr, zu bieten. Der ansonsten tadellose Sportsmann Benedikt Schwarzensteiner avancierte vom anständigen “Dorfbua” zum Badboy, da er einem Gegenspieler einen Tritt versetzte. Dies rief Mike Hutterer (München) auf den Plan, der sich zu einer Tätlichkeit an Schwarzensteiner hinreißen ließ. Referee Weid zückte daraufhin “Doppel-Rot” (94.). Im Anschluss war die Partie durch und Türkgücü bejubelte den Einzug in das Totopokal-Viertelfinale.

Auf Hankofener Seite war die Enttäuschung groß. Spielertrainer Beck war keinesfalls bemüht den Auftritt seiner Schützlinge zu beschönigen, sondern sprach wie immer Klartext: “Das war im ersten Durchgang einfach zu wenig. Wir haben eine Stunde lang einen Sommerkick geboten und deshalb in der Summe verdient verloren.”

“Wir waren von Beginn an voll da und haben schnell geführt. Zwischenzeitlich hätte Tino Reich mit seinem dritten Treffer für die Entscheidung sorgen können. Dies ist uns nicht gelungen und der Platzverweis hat Hankofen wieder aufgebaut. Es wurde noch ein bisschen eng, aber insgesamt ist unser Weiterkommen verdient. Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen, da wir mutig und ballsicher nach vorne gespielt haben”, sagte Alper Kayabunar.

Während Türkgücü bereits am Freitag in Schweinfurt gefordert ist, dürfen die Dorfbuam am Samstag erneut daheim antreten. Das “Sechs-Punkte-Spiel“ gegen Ansbach ist von enormer Bedeutung, denn der Kontrahent hat zwei Punkte mehr auf dem Konto und liegt damit im Klassement direkt vor Hankofen. “Wer die Tabelle sieht, weiß, was auf dem Spiel steht. Trotzdem dürfen wir nicht verkrampfen. Dass wir ein anderes Gesicht zeigen müssen, versteht sich von selbst”, so Tobias Beck, der gegen Ansbach auf Schwarzensteiner und Rabanter bauen kann, da sich deren Platzverweise nicht auf den Regionalliga-Spielbetrieb auswirken.

Anpfiff ist am Samstag um 14.00 Uhr und Eintrittskarten sind wie gewohnt online unter www.spvgg-hankofen.de oder an der Tageskasse erhältlich.

Tore: 0:1/0:2 Tino Reich (4./12.) und 1:2 Valentin Harlander (77.).

Türkgücü München: Topic – Bekaj, Kurija, di Rosa, Hoppe, Hutterer, Reich (90.+5. Porta), Sejdovic, Tosun, Abrangao (66. Scintu – 87. Yel für Scintu) und Popovic (78. Gerstmayer).

SpVgg Hankofen-Hailing: Maier – Gänger, Laimer (46. Rabanter), Schwarzensteiner, Lemberger (63.Ouro Agrinan), Pex (81. Schneider), Pichlmeier, Richter, Hofer (63. Spahiu), Lermer und A. Wanger (72. Harlander).

Zuschauer: 349.

Schiedsrichter: Marlon Weid (TSV Burgfarrnbach).

Englische-Woche für Hankofen: Totopokal-Kracher am Dienstag

Achtelfinale: Regionalligist empfängt Liga-Rivalen Türkgücü München (17.30 Uhr).

Für beide Mannschaften ist die Saison bisher alles andere nach Wunsch verlaufen und der Pokal diente bisweilen dazu, um Selbstvertrauen für die schweren Aufgaben des Regelspielbetriebs zu tanken. Nun trifft man binnen kurzer Zeit erneut aufeinander, nachdem man vor gut zwei Wochen in München bereits die Klingen gekreuzt hatte. Das 2:2 hat seinerzeit weder Türkgücü, noch den Dorfbuam so richtig weitergeholfen, denn seit es die 3-Punkte-Regel gibt, sind mit einem Remis keine großen Sprünge möglich. Insbesondere wenn man im Abstiegskampf jeden Zähler benötigt.

Die Dorfbuam haben das Totopokal-Achtelfinale erreicht, indem die Teams aus Dingolfing (2:1) und Wasserburg (2:0) bezwungen wurden, die Neuperlacher haben Schwarzhofen (8:0) und den TSV Nördlingen (7:6 n. E.) ausgeschaltet.

Der ehemalige Drittligist aus München hatte zuletzt, bis 31. August waren Spielerwechsel möglich, personell noch einmal nachgelegt: mit Emir Sejdovic konnte ein früherer bosnischer Nationalspieler vom FV Illertissen verpflichtet werden und der 18-jährige Serbe Marko Popovic kam auf Leihbasis vom FC Bayern München. Beide durften am Wochenende von Beginn an ran, konnten jedoch die 1:2-Heimniederlage gegen Bamberg nicht verhindern. Die frühe Führung, durch ein Eigentor der Franken begünstigt, wurde weder ausgebaut noch ins Ziel gebracht. Für Offensivmann Emir Terakaj – der vor rund zwei Monaten von der DJK Gebenbach zu Türkgücü gewechselt war – war das Abenteuer TG München schnell wieder beendet. Der 23-jährige Bad Abbacher hat vor ein paar Tagen die Freigabe erhalten. Mittlerweile hat er sich dem Bayernligisten Spielvereinigung Bayern Hof angeschlossen.

„Wir haben nach wie vor die Seuche. Es war schon enttäuschend, dass wir gegen Bamberg den Kürzeren gezogen haben. Nun müssen wir nach Hankofen und bereits am Freitag geht es in Schweinfurt weiter“, sagt Türkgücü-Trainer Alper Kayabunar. „Der Pokal ist wichtig für uns, aber oberste Priorität hat die Liga. Inwieweit wir gegen Hankofen rotieren können, wird sich zeigen. Auch, weil wir zuletzt ein paar Ausfälle hatten“, so Kayabunar.

Die Spielvereinigung Hankofen kann diesmal wieder auf Daniel Hofer und Daniel Rabanter bauen – Lennard Stockinger und Jonas Hoffmann fehlen nach wie vor. Ob es bei Spielertrainer Tobias Beck für einen Einsatz von Beginn an reicht (Knie), entscheidet sich kurzfristig. „Wir wollen ohne Frage weiterkommen, aber das Hauptaugenmerk liegt auf dem Regionalliga-Klassenerhalt. Trotzdem werden wir gegen Türkgücü alles reinwerfen, um das Viertelfinale zu erreichen“, erklärt Tobias Beck.

Ticketing-Hinweis:

Dauerkarten haben für die Achtelfinal-Paarung keine Gültigkeit. Tickets können nur am Spieltag vor Ort – zum Preis von 12,- bzw. 10,- Euro (Vollzahler/ermäßigt) erworben werden.

Ausblick: am Samstag duellieren sich die Dorfbuam im heimischen Maierhofer Bau-Stadion ab 14.00 Uhr mit der Spielvereinigung Ansbach. Dabei handelt es sich um ein „Sechs-Punkte-Spiel“, denn Ansbach ist ebenfalls im Tabellenkeller der Regionalliga Bayern platziert. Tickets sind im Vorverkauf unter www.spvgg-hankofen.de erhältlich.

Nichts zu holen an der Salzach – Hankofen unterliegt mit 1:4

Für die Spielvereinigung Hankofen war das Regionalliga-Top-Team Wacker Burghausen am Freitagabend eine Nummer zu groß. Letztendlich geht der Sieg auch in dieser Höhe vollauf in Ordnung.

Spielertrainer Beck unzufrieden: „Haben das Spiel bereits im ersten Durchgang verloren“.

Die Dorfbuam mussten die Auswärtsfahrt ins oberbayerische Burghausen ohne die beiden Führungsspieler Daniel Rabanter und Daniel Hofer antreten, da das Duo privat verhindert war. Die Abwesenheit der beiden Korsettstangen sollte sich leider auch auf das Ergebnis auswirken, da die Stabilität und Erfahrung von Kapitän Hofer und Rabanter in einigen Szenen fehlte. Lenni Stockinger und Jonas Hoffmann (beide langzeitverletzt), sowie Michi Lummer (3-Wochen-Reise) waren wie angekündigt nicht dabei und auch Spielertrainer Tobias Beck nahm zunächst auf der Bank Platz. Burghausen konnte Noah Shawn Agbaje im Kader begrüßen, zum Einsatz kam der Rückkehrer (FC St. Pauli II) jedoch nicht.

Über weite Strecken der ersten Hälfte bekam Hankofen so gut wie keinen Zugriff auf die Partie. Die erste dicke Möglichkeit der Hausherren stoppte der Pfosten, Christopher Bibaku hatte nach schöner Malinowski-Vorarbeit über rechts zu genau gezielt, nur ein paar Minuten später schlug es aber dann doch hinter Dorfbuam-Torhüter Sebastian Maier ein. Ein fahriger Ballverlust im Mittelfeld führte dazu, dass Niklas Doll aus 25 Metern „einschweißen“ konnte (6.). Nach einer guten halben Stunde erhöhten die Gastgeber auf 2:0. Koblenz-Neuzugang Doll machte seinen Doppelpack perfekt, indem er Maier vom Punkt keine Chance ließ (34.) Der Strafstoß resultiere aus einem Foul von David Schneider am agilen Sebastian Malinowski, dessen im Einsatz im Vorfeld auf der Kippe stand.

Nach vierzig Minuten war Sebastian Malinowski auf und davon und überlistete Sebastian Maier im kurzen Eck. Hankofen gab sich aber nicht auf, sondern schlug zurück: Nach einem kapitalen Schnitzer von Andreichyk im SVW-Abwehrverbund landete die Kugel vor den Füßen von Andreas Wagner und den Torjäger muss man bei solchen Gelegenheiten nicht zweimal bitten. Der Anschluss war geschafft (51.). Mit seinem vierten Saisontreffer hat Wagner nun 50 Prozent der Dorfbuam Tore – acht an der Zahl – erzielt. Zwischenzeitlich hatte Wacker Offensivmann Christopher Bibaku zum zweiten Mal Alu anvisiert. Das 0:4 hätte den Dorfbuam wohl endgültig das Genick gebrochen, so war man plötzlich wieder im Spiel. Apropos im Spiel: Tobias Beck wechselte sich nach einer guten Stunde selbst ein, um seiner Mannschaft einen Push zu geben. Aufgrund andauernder Knieprobleme stand der 29-jährige nicht in der Startformation.

Hankofen war in der verbleibenden Spielzeit bemüht, Burghausen hatte ein optisches Übergewicht, ohne dabei jedoch zwingend zu werden. Sechs Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit bugsierte der eingewechselte Tobias Duxner das Leder an den Pfosten. Drei Minuten später machte der 20-jährige – nach schönem Zusammenspiel – mit Daniel Bares – mit dem 4:1 den Deckel drauf. Die Salzachstädter setzen ihre Siegesserie fort und übernehmen damit, punktgleich mit dem 1. FC Schweinfurt, die Tabellenführung.

Trainerstimmen:
„Mit dem 3:0 zur Halbzeit waren wir zufrieden, aber dann ist das passiert, was wir nicht wollten. Der Gegner wurde zu einem Tor eingeladen und noch ein bisschen aufgebaut. Viel angebrannt ist zwar nicht, aber das muss nicht sein“, sagte SVW-Trainer Robert nach Beendigung der Begegnung.

„Wir haben das Spiel in der ersten Hälfte verloren. Wir hatten uns einen Plan zurechtgelegt, wie wir in Burghausen bestehen wollen. Der Plan beinhaltete vor allem körperlich voll dagegenzuhalten, da Wacker mit viel Dynamik und Körperlichkeit kommt. Den Gameplan haben wir nicht umgesetzt, sondern Burghausen eingeladen, um die Stärken besser ausspielen zu können“, erklärt Tobias Beck.

Viel Zeit zum Hadern bleibt der Mannschaft von Beck nicht, denn bereits am Dienstag gibt Türkgücü München seine Visitenkarte am Reißinger Bach ab. Dabei handelt es sich um kein Ligenspiel, sondern um das Totopokal-Achtelfinale. Anpfiff ist bereits um 17.30 Uhr und Dauerkarten haben für das „After-Work-Game“ keine Gültigkeit. Tickets können nur am Spieltag vor Ort – zum Preis von 12,- bzw. 10,- Euro (Vollzahler/ermäßigt) erworben werden.

Tore: 1:0/2:0 Niklas Doll (6./34. Strafstoß), 3:0 Sebastian Malinowski (40.), 3:1 Andreas Wagner (51.) und 4:1 Tobias Duxner (87.).

SV Wacker Burghausen: Schöller – Maljokoki, Mares, Schulz, Sommerauer, Ade (75. Walchhütter), Andreichyk (72. Hofbauer), Bachschmid, Bibaku (69. Bares), Doll (88. Gordok) und Malinowski (79. Duxner).

SpVgg Hankofen-Hailing: Maier, Gänger, Laimer, Schneider (62. Beck), Schwarzensteiner, Pex (73. Spahiu), Pichlmeier (67. Lemberger), Richter (83. Harlander), Wagner B., Lermer und Wagner A.

Zuschauer: 1.128.

Schiedsrichter: Kenny Abieba (KSD Hajduk Nürnberg).

Hankofen will nachlegen

Die Mannschaft um Spielertrainer Tobias Beck ist am Freitagabend beim wiedererstarkten SV Wacker Burghausen gefragt (19.00 Uhr).

Der 4:2-Heimsieg gegen Schwaben Augsburg vom vergangenen Samstag war Balsam für die bisher arg geschundene Dorfbuam-Seele und mit vier erzielten Volltreffern wurde die Ladehemmung vor des Gegners Tor ebenso behoben. Nun hat man mit den Salzachstädtern einen großen Namen früherer Tage vor der Brust, der heuer eine bis dato ungemein konstante Mannschaft ins Rennen schickt. Die Truppe von Chefanweiser Robert Berg liegt aktuell mit fünfzehn Zählern aus sechs Partien auf dem dritten Tabellenrang und hat, wie Berg betont „noch lange nicht genug“.

„Wir sind froh, dass wir gut gestartet sind und schon ein paar Zähler sammeln konnten. Dass die Tabelle aktuell eine Momentaufnahme ist, dürfte jedem klar sein, aber das aktuelle Punkteguthaben macht es möglich, dass wir beruhigt aufspielen können“, sagt Robert Berg. Den Gegner seiner Schützlinge schätzt er wie folgt ein: „Hankofen könnte, was ich so gesehen habe, gut und gerne fünf Zähler mehr auf dem Konto haben. Die Dorfbuam sind, ähnlich wie Schwaben Augsburg, ein starker Aufsteiger. Vielleicht haben sie etwas Lehrgeld bezahlen müssen, doch nun ist die Mannschaft von Spielertrainer Beck voll im Geschäft. Unterschätzen ist für meine Jungs absolut verboten.“

Mit voller Kapelle kann der ehemalige Bundesligist Burghausen wohl nicht antreten, denn die Spitzer-Zwillinge Marcel und Alexander können dem Vernehmen nach nicht eingesetzt werden. Für Michael John Lema und Sebastian Malinowski soll es ebenfalls nicht gut aussehen. Sebastian Niedermayer, in Schwarzach bei Bogen wohnhaft, ist langzeitverletzt. In Burghausen hatte man sich vom Ex-Vilzinger einiges versprochen, aber der Linksfuß hat schon länger die sprichwörtliche „Seuche“ am Fuß beziehungsweise im Knie. Besonders aufpassen sollten die Dorfbuam auf SVW Dauerbrenner Felix Bachschmid. Der stete Unruheherd erzielte zuletzt in Aubstadt den Siegtreffer in der Nachspielzeit und hat bereits drei Tore auf dem persönlichen Scorer-Konto stehen. Den Auswärts-Erfolg von Aubstadt will Wacker nun in der heimischen Arena vergolden. Die Dorfbuam können mit Andreas Wagner im Übrigen ebenso einen Angreifer aufbieten, der bislang dreifach „einnetzen“ konnte.

„Burghausen nutzt fast jede Torchance und lässt hinten wenig bis gar nichts zu. Sie haben erst zwei Treffer kassiert. In der aktuellen Verfassung sprechen wir hier auf alle Fälle über eine Spitzenmannschaft der Regionalliga Bayern“, sagt Tobias Beck Hankofens Spielertrainer. Bei ihm zwickte kürzlich das Knie, ob er in der Wacker Arena von Beginn an aufläuft, entscheidet sich kurzfristig. Weiterhin fallen Lenni Stockinger und Jonas Hoffmann aus. Stockinger kann höchstwahrscheinlich nächste Woche wieder mit dem Team trainieren, Hoffmann ist voraussichtlich in ein bis zwei Wochen bereit dafür. Michael Lummer, Hankofens Mister Zuverlässig im defensiven Mittelfeld, steht auch nicht zur Verfügung, da er mit seiner Freundin eine dreiwöchige Indonesien-Reise angetreten hat.

Vorletzte Saison mussten die Niederbayern gegen die Salzachstädter zweimal denkbar knapp mit 0:1 die Segel streichen. Diesmal liebäugelt man mit einem Punktgewinn, auch weil Wacker zuletzt fünfmal in Folge den Platz als Sieger verlassen hat. „Wir wissen alle, dass eine Serie irgendwann endet. Vielleicht tut uns Burghausen den Gefallen und unterschätzt uns ein wenig. Gleichzeit brauchen wir einen guten Tag und schon könnte es mit einem Punkt oder mehr klappen“, orakelt Tobias Beck.

TV-Tipp für Daheimgebliebene: der Streaming-Anbieter Sportotal TV überträgt die Begegnung live und in voller Länge online. Wer also vor dem Bildschirm mitfiebern will, kann dies unter www.sporttotal.tv tun.

Der Knoten ist geplatzt: SpVgg Hankofen holt ersten Saisondreier

Die Dorfbuam treten gegen Mitaufsteiger TSV Schwaben Augsburg couragiert, sowie konzentriert auf und belohnen sich mit einem verdienten Heimerfolg.

Die Gastgeber begannen schwungvoll und gingen mit einem „Tor des Willens“ in Führung (8.). Daniel Rabanter war bis zur Grundlinie durchgelaufen und bediente den mitgelaufenen Tobias Richter. Dieser köpfte – wie früher Jürgen Klinsmann – in Flugkopfball-Manier ein und einen Großteil der über 450 Zuschauer riss es bereits erstmals von den Sitzen. Die restliche Anfangsphase verlief überwiegend ausgeglichen: beide Mannschaften spielten gefällig nach vorne, ein weiterer Treffer wollte vorerst nicht fallen.

Nach einer knappen halben Stunde war es dann aber doch so weit, sehr zum Leidwesen aller Dorfbuam-Anhänger: eine schöne Kombination durchs Mittelfeld wurde von Achitpol Keereerom wuchtig mit „links“ abgeschlossen. Torhüter Sebastian Maier blieb ohne jede Abwehrchance und der Neuzugang – Keereerom war vom FC Augsburg zu den Schwabenrittern gekommen und machte seine erste Partie – krönte seinen bis zu diesem Zeitpunkt einwandfreien Einstand. Bis zum Pausenpfiff waren die Gäste optisch überlegen, Hankofen ließ aber, auch weil Goalie Sebastian Maier in einer Szene gegen Simon Achatz (Weitschuss) glänzend reagierte, keinen weiteren Gegentreffer zu.

Auf die Siegerstraße bogen die Hausherren mit zwei fast identischen Treffern ein: zweimal schön über rechts kombiniert – beim 2:1 traf Tobias Lermer rechts unten (50.) und eine Viertelstunde später war es Andreas Wagner, der die Hereingabe einschieben konnte. Nun war der Bann endgültig gebrochen und als Brian Wagner zwei Zeigerumdrehungen später – per „Traumschlenzer“ – mit dem 4:1 den Deckel draufmachte, stand nicht nur ganz Hankofen Kopf. Im restlichen Verlauf von Durchgang zwei blieb ein vollumfängliches Aufbäumen der Gäste aus, mehr als das 2:4 von Simon Gail nach schöner Einzelleistung war für die Schützlinge von Spielertrainer Matthias Ostrzolek nicht mehr drin (87.). Die bisherige „Bilanz“ Schwaben Augsburg vs. Hankofen – jeweils drei Siege und ein Unentschieden – wurde somit zugunsten der Dorfbuam korrigiert. Gästekeeper Patrick Sander wurde in der sechsten Minute der Nachspielzeit mit Rot des Feldes verwiesen, da der das Spielgerät außerhalb des Strafraums mit der Hand gespielt hatte.

Die beiden einzigen Spielertrainer der Liga äußerten sich nach dem Abpfiff wie folgt:
„Die Woche war für unser Selbstvertrauen enorm wichtig. Aus den ersten fünf Spielen hatten wir einen Zähler geholt. Es war allen klar, dass etwas passieren muss. Der Punkt in München, das Pokal-Weiterkommen in Wasserburg und nun der erste Heimerfolg geben mit Sicherheit viel Auftrieb. Daraus werden wir Kraft schöpfen, um unser Punktekonto weiter zu verbessern“, sagte Tobias Beck, der aufgrund einer Knieblessur auf einen Einsatz verzichtete.

„Unser Auftritt war in der ersten Halbzeit ordentlich, das Umschaltverhalten gegen den Ball im zweiten Durchgang allerdings katastrophal. Damit bin ich überhaupt nicht zufrieden. Ich kann nicht akzeptieren, wie manche Spieler gegen den Ball gearbeitet haben. Wir hatten dann große Lücken in unserem Spiel und haben verdientermaßen so viele Gegentore kassiert“, so Matthias Ostrzolek.

Die Spielvereinigung Hankofen verlässt den letzten Tabellenplatz, während Schwaben Augsburg auf Rang acht rangiert. Die Jungs von Spielertrainer Tobias Beck sind am kommenden Freitag, 30. August, ab 19.00 Uhr beim SV Wacker Burghausen gefordert.

Spvgg Hankofen-Hailing: Maier – Gänger, Rabanter, Schneider, Schwarzensteiner, Pichlmeier, Richter (58. Pex), Wagner B. (84. Laimer), Hofer (72. Lummer), Lermer (81. Spahiu) und Wagner A. (86. Harlander).

TSV Schwaben Augsburg: Sander – Gerlspeck, Herzig (70. Öztürk), Krug (70. Yücel), Rusinger (54. Fackler-Stamm), Achatz (72. Ebeling), Gail, Heiß (70. Bischofberger), Ostrzolek, Keereerom und Kurz.

Tore: 1:0 Tobias Richter (8.), 1:1 Achitpol Keereerom (28.), 2:1 Tobias Lermer (50.), 3:1 Andreas Wagner (65.), 4:1 Brian Wagner (67.) und 4:2 Simon Gail (87.).

Rote Karte: Gästetorhüter Patrick Sander (90.+7). Handspiel außerhalb des Strafraums.

Zuschauer: 455.

Schiedsrichter: Manuel Steigerwald (SV Gräfendorf).

Aufsteigerduell vs. Schwaben Augsburg

SpVgg Hankofen-Hailing empfängt am Samstag Schwaben Augsburg (14.00 Uhr).

Die Leistungskurve der Dorfbuam hat zuletzt eindeutig nach oben gezeigt. Dem Auswärtspunkt in München vom vergangenen Samstag folgte ein souveräner 2:0-Pokalerfolg unter der Woche in Wasserburg. Duplizität der Ereignisse: die Totopokalauslosung am Donnerstagabend bescherte der Spielvereinigung im Achtelfinale den Gegner vom letzten Wochenende, d. h. im Pokal geht es erneut gegen Türkgücü München. Diesmal aber daheim (Dienstag, 03.09.; 17.30 Uhr), was Spielertrainer Tobias Beck positiv zur Kenntnis nahm: “Es ist erfreulich, dass wir diesmal unter der Woche nicht auswärts fahren müssen, sondern daheim antreten dürfen. Ein klarer Vorteil, meines Erachtens und unsere Zuschauer freut es auch.”

Vorerst geht es aber daheim gegen den glänzend gestarteten Aufsteiger Schwaben Augsburg und am 30. August an der Salzach gegen Wacker Burghausen. Die “Schwabenritter”, gecoacht von Spielertrainer und Ex-Profi Matthias Ostrzolek (u. a. Hannover96, Hamburger SV), haben bisher neun von fünfzehn möglichen Punkten geholt und rangieren damit komfortabel im vorderen Tabellendrittel. Die Augsburger konnten Aschaffenburg (2:1), Vilzing (3:2) und die Zweitvertretung des FCA (5:2) bezwingen, während man in Würzburg (1:3) und zuletzt daheim gegen Aubstadt (0:2) das Nachsehen hatte. Mit dieser Performance waren Ostrzolek und Co. gar nicht einverstanden “Das war die bisher schwächste Saisonleistung. In Hankofen sind wir deshalb auf Wiedergutmachung aus”, so Ostrzolek im Vorfeld der Partie. “Wir fahren mit dem Anspruch zu gewinnen nach Hankofen. Leicht wird es dort nicht, denn die Mannschaft steht insbesondere daheim sehr eng und kompakt. Da kriegt man nicht viel Platz. Wir werden viel Ballbesitz haben und daraus müssen wir Lösungen entwickeln”, sagt Matthias Ostrzolek, der bisher in allen fünf Begegnungen im Kader stand. Beide Vereine kennen sich übrigens aus früheren Bayernliga-Tagen und zu dieser Zeit hat sich Schwaben Augsburg in Hankofen stets schwergetan.

Im Lager Dorfbuam ist man sich der Stärke des TSV Schwaben Augsburg bewusst: “Uns war vor der Saison klar, dass Schwaben Augsburg kein gewöhnlicher Aufsteiger ist. Die Qualität war am Kader eindeutig abzulesen”, erörtert Richard Maierhofer, Hankofens sportlicher Leiter. Dass es trotzdem an der Zeit ist Punkte einzufahren, dürfte in Hankofen jedem klar sein. “Schwaben Augsburg steht nicht zu Unrecht dort oben. Das Team ist variabel ausgerichtet und fußballerisch sehr gut unterwegs. Aubstadt hat jedoch kürzlich gezeigt, dass die Mannschaft von Matthias Ostrzolek verwundbar ist. Wir werden mit einer guten Defensive und harter, mutiger Arbeit gegen den Ball antreten und das Beste rausholen. Es wird knifflig, aber chancenlos sind wir sicher nicht” sagt Tobias Beck.

Dass die Stimmung am Reißinger Bach wieder besser ist, versteht sich von selbst und auch das Lazarett lichtet sich immer mehr. Lennard Stockinger und Jonas Hoffmann trainieren bereits individuell und dürften in absehbarer Zeit am Mannschaftstraining teilnehmen. Michael Lummer war zuletzt angeschlagen, seine Blessur ist aber schon wieder abgeklungen. Auf Seiten der Gäste fallen Jonas Greppmeier und Turgay Karvar langzeitverletzt aus – Nicola della Schiava und Engjell Havolli sind ebenso nicht einsatzbereit. Neuzugang Achitpol Keereerom hingegen könnte erstmals in lila auflaufen, denn die erforderliche Spielgenehmigung des Verbandes liegt vor.

Totopokal: Spielvereinigung Hankofen zieht in das Achtelfinale ein

Ungefährdeter 2:0-Auswärtssieg in Wasserburg – Spielertrainer Beck mit Leistung zufrieden.

Die Dorfbuam rotierten, aber nicht aufgrund der Stärke des Gegners, sondern bereits vor der Begegnung in Sachen Aufstellung: gegen den aktuellen Spitzenreiter der Landesliga Südost durften der wiedergenesene Benedikt Gänger, Samuel Pex, Tobias Richter, Valentin Harlander, Aziz Ouro Agrignan und Arian Spahiu von Beginn an ran und machten ihre Sache recht ordentlich.

Wasserburg war in der Vergangenheit häufig kein gutes Pflaster für die Dorfbuam, doch an diesem Abend war den Löwen der Zahn schnell gezogen. Ein Doppelschlag gegen Ende von Durchgang eins sorgte schließlich dafür, dass das Weiterkommen in Hälfte zwei zu keiner Zeit ernsthaft gefährdet war. Die Tore erzielten Brian Wagner (34.), der nach verhaltenem Start in die Saison immer besser auf Touren kommt und David Schneider (38.). Schneider hatte bereits am Samstag in München getroffen und präsentiert sich derzeit, nicht nur aufgrund seiner Torgefährlichkeit, in guter Verfassung.

„Wir haben mit dem Sieg unsere Pokalaufgabe erfüllt und sind dabei wesentlich souveräner aufgetreten, als zuletzt in Dingolfing. Zu Beginn mussten wir uns, aufgrund der personellen Änderungen, kurz finden, aber dann haben wir konsequent unser Spiel durchgezogen. Defensiv sind wir gut gestanden und offensiv haben wir immer wieder Aktionen kreiert. In der zweiten Halbzeit haben wir die Offensivaktionen teilweise nicht zu Ende gespielt, aber in der Summe kann man mit dem Auftritt der Mannschaft zufrieden sein“, erklärte Hankofens Trainer Tobias Beck nach Beendigung der Begegnung.

Das Totopokal-Achtelfinale wird am morgigen Donnerstag gegen 18.00 Uhr ausgelost. Unter Umständen dürfen sich die Dorfbuam auf einen der drei Drittligisten freuen: „1860 München, Ingolstadt, oder Unterhaching wären Top-Gegner. Sicherlich ein Highlight-Spiel. Wir nehmen es aber, wie es kommt“, so Beck.

Dass der „zweite Anzug“ sitzt, ist nicht nur eine wichtige Erkenntnis für die Verantwortlichen am Reißinger Bach, sondern auch richtungsweisend für den weiteren Verlauf der Runde. Bereits am Samstag sind Kapitän Daniel Hofer und seine Kameraden daheim gegen Schwaben Augsburg gefordert (14.00 Uhr) und der bärenstarke Aufsteiger wird im Maierhofer Bau-Stadion sicherlich keine Geschenke zu verteilen haben.

„Gegen Schwaben Augsburg wird es schwer, aber nicht unmöglich. Das Team von Spielertrainer Matthias Ostrzolek hat bisher gezeigt, dass man jeden Gegner in der Liga schlagen kann. Wir werden voll dagegenhalten und müssen vorne die Dinger machen“, gibt Tobias Beck die Marschroute vor.

Tore:  1:0 Brian Wagner (34.) und 2:0 David Schneider (38.).

TSV 1880 Wasserburg: Volkmer – Brich, Haunolder, Kasumovic, Lindner, Mayer, Ferreira Goncalves (46. Voglmaier), Kononenko, Rubio Gonzalez, Barthuber und Starringer (77. Stellner).

SpVgg Hankofen-Hailing: Maier, Gänger, Rabanter, Schneider, Schwarzensteiner (46. Lemberger), Pex (62. Pichlmeier), Richter (80. Laimer), Wagner B. (62. Hofer), Harlander, Ouro Agrignan und Spahiu.

Gelb/Rot: Johannes Lindner (66. Wasserburg).

Zuschauer: 244.

Schiedsrichter: Marcel Klein (FC Perlach).