Die Spielvereinigung Hankofen hat das Nachholspiel vom 13. Spieltag, vor knapp 1.100 Zuschauern, mit 1:3 verloren. Dabei konnte man das brisante Ostbayern-Derby bei der DJK Vilzing über weite Strecken ausgeglichen gestalten, aber am Ende hat sich das spielstärkere und vor allem abgeklärtere Team durchgesetzt. Für die Dorfbuam – die zumindest, nach zwei torlosen Partien – wieder einen Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1 bejubeln durften – spitzt sich die (Tabellen-)Situation immer weiter zu. Es müssen in den kommenden Begegnungen unter allen Umständen Punkte eingefahren werden, um die direkten Abstiegsplätze auf Distanz zu halten. Die Jungs von Spielertrainer Tobias Beck, der erneut nicht gespielt hat, rangieren nach wie vor auf Tabellenrang sechzehn, während sich der amtierende Vizemeister DJK Vilzing auf Platz zehn verbessert. Der Abstieg sollte somit an der Huthgartenstraße kein Thema mehr sein. Die Dorfbuam beschließen die zweite Englische-Woche am Stück am Samstag mit dem Gastspiel bei den Würzburger Kickers (14.00 Uhr). Beim Titelverteidiger will, obwohl man sich mittlerweile auf Platz zwei hochgearbeitet hat, partout keine Ruhe einkehren. Ex-Profi Martin Lanig, unter der Saison für Markus Zschiesche als Cheftrainer installiert, steht gefühlt unter Dauerbeschuss und auch deshalb wird er gegen Hankofen mit Sicherheit eine top motivierte Elf ins Rennen schicken.
Leistungsgerechtes Remis zur Pause
Der Mannschaft von Hankofens Spielertrainer Tobias Beck war anzumerken, dass einiges auf dem Spiel steht. Dementsprechend engagiert eröffneten die Niederbayern den ersten Durchgang und spielten couragiert nach vorne. Leider wurde nach einer knappen Viertelstunde ein Problem, das sich bereits wie ein roter Faden durch die komplette Saison zieht, offensichtlich: dem Gegner wird die frühe Führung leichtfertig ermöglicht. Vilzings Kapitän Paul Grauschopf gab – nach einem Eckball – dem Leder die entscheidende Richtungsänderung und der Rückstand war perfekt (13.). Bedauerlicherweise kennen die Dorfbuam dieses Gefühl nur zu gut, denn jahresübergreifend betrachtet musste schon zum elften Mal in Serie einem 0:1 hinterherlaufen. Die Dorfbuam ließen sich davon jedoch keineswegs einschüchtern und trafen gut zehn Minuten später zum 1:1-Ausgleich. Samuel Pex zirkelte mit dem zweiten Versuch, nach entschlossener Vorarbeit von Tobias Lermer, den Ball unhaltbar für DJK-Goalie Max Putz ins Netz (26.).
Sedlaczek-Traumtor sorgt für Vorentscheidung
Die Gastgeber erwischten einen idealen Start in den zweiten Durchgang: Linksfuß Simon Sedlaczek packte nach fünfzehn Sekunden einen platzierten Distanzschuss aus und bugsierte den Ball unhaltbar für Hankofens Schlussmann Maier ins Gästetor. Der Wirkungstreffer setzte den Dorfbuam zwar ein paar Minuten zu, aber auch diesmal steckte man keinesfalls auf. Beinahe wäre der erneute Ausgleich gelungen: erst verpasste Tobias Lermer, in aussichtsreicher Position, ein Richter-Zuspiel nur um Haaresbreite und dann musste Max Putz gegen den Weitschuss von Benedikt Schwarzesteiner sein gesamtes Können aufbieten. “Derby-Emotionen” waren mittlerweile ebenso im Spiel, da es der stete Vilzinger-Unruheherd Thomas Haas nicht unterlassen wollte, nach einer harmlosen Zweikampfsituation, mit der halben Dorfbaum-Hintermannschaft verbale Nettigkeiten auszutauschen.
Benedikt Fischer trifft vom Punkt
Rund zehn Minuten vor Ultimo verwandelte Vilzings “Joker” Benedikt Fischer einen glasklaren Elfmeter und sorgte damit für die Entscheidung. Der eingewechselte Florian Sommersberger hatte seinen Gegenspieler Lukas Dotzler ungestüm zu Fall gebracht und damit seiner Mannschaft einen “Bärendienst” erwiesen. Auch diese Situation ist den Dorfbuam nicht fremd, denn in den vergangenen Partien handelte man sich ebenfalls das ein oder andere Mal, durch ungeschicktes Verhalten im eigenen Sechzehner, einen Strafstoß und damit einen Gegentreffer ein.
Fazit: das Bemühen ist der Spielvereinigung Hankofen weiterhin nicht abzusprechen, aber auch in Vilzing war ersichtlich, dass auf der Regionalliga-Bühne ein anderer Wind als in der Bayernliga weht. Die Gastgeber konnten sich mit einer durchschnittlichen Leistung den Dreier sichern und aus dem Kollektiv ragte Abwehrchef Jakob Zitzelsberger – mit einer umsichtigen, sowie kompromisslosen Spielweise – hervor. Die Dorfbuam warten nun schon seit elf Spielen auf einen Sieg.
Trainerstimmen:
“Das war generell kein gutes Fußballspiel. In der ersten Halbzeit haben wir uns etwas angepasst. Der Gegner hat es aber auch gut gemacht, indem er griffig war. Im zweiten Abschnitt haben wir umgestellt und dann hat man gesehen, dass wir die bessere Mannschaft sind. Am Ende haben wir hochverdient gewonnen”, so Vilzings Trainer Josef Eibl nach dem Schlusspfiff.
“Wir stehen wieder mit Null punkten da, müssen uns aber mit der gezeigten Leistung nicht verstecken. Wir haben ein gutes Derby gespielt. Das Team hat alles auf dem Platz gelassen. Am Samstag nehmen wir in Würzburg neuen Anlauf”, erörterte Tobias Beck von der SpVgg Hankofen-Hailing.
DJK Vilzing – SpVgg Hankofen-Hailing 3:1
Tore: 1:0 Paul Grauschopf (13.), 1:1 Samuel Pex (26.), 2:1 Simon Sedlaczek (46.) und 3:1 Benedikt Fischer (81./Strafstoß).
Zuschauer: 1.079.
Schiedsrichter: Christopher Schwarzmann (TSV Scheßlitz).
SpVgg Hankofen-Hailing: Maier – Gänger, Rabanter (85. Laimer), Schwarzensteiner, Stockinger, Pex (70. Sommersberger), Pichlmaier (85. Lummer), Richter, Shalaj (83. Harlander), Ketzer (64. Hoffmann) und Richter.

Tobias Lerner, rotes Trikot, zählt wie immer zu den Aktivposten bei den Dorfbuam. Foto: Paul Hofer.