Es war ein hartes Stück Arbeit für die “Dorfbuam” im “Sechs-Punkte-Spiel“ gegen den FC Eintracht Bamberg am Samstagnachmittag, bis der umkämpfte Dreier unter Dach und Fach war. Insbesondere zu Beginn waren die Gäste überlegen, was auch auf die Anfangsaggresivität der “Domreiter” zurückzuführen ist. Bambergs Trainer Jan Gernlein peitschte seine Mannen unaufhörlich nach vorne, aber der goldenen Treffer gelang an diesem Nachmittag den Gastgebern.
“Joker” Valentin Harlander stach knapp zehn Minuten vor Schluss – der Angreifer erzielte das Tor des Tages per Flugkopfball in bester “Jürgen-Klinsmann-Manier“ und durfte sich in diesem Zuge nicht nur über seinen ersten Saisontreffer, sondern auch über sein Regionalliga-Premierentor freuen. Mithilfe des Sieges verbessert sich die Spielvereinigung Hankofen auf Tabellenplatz dreizehn. Da auch die Konkurrenz weiterhin fleißig punktet, ist der erste Relegationsrang – den aktuell die SpVgg Ansbach belegt – lediglich einen Zähler entfernt.
Bamberg betreibt Chancenwucher
Bei konsequenterer Chancenverwertung hätten die Gäste zur Pause mindestens mit einem Tor unterschied führen müssen. Radzivon Hushcha, Björn Schönwieser und zweimal Andreas Pfahlmann vergaben jedoch aus aussichtsreicher Position beziehungsweise scheiterten am glänzend aufgelegten Sebastian Maier im Gehäuse der Gastgeber. Die beste “Dorfbuam-Möglichkeit” konnte Kapitän Daniel Hofer nach zehn Minuten notieren. Der Routinier narrte in dieser Szene seinen Gegenspieler per Körpertäuschung, setzte das Leder aber knapp am Gästetor vorbei.
Umgekehrtes Bild im zweiten Durchgang
Der Kampfgeist war den Gastgebern während der ersten 45 Minuten keinesfalls abzusprechen, aber Abspiel- und Stockfehler, sowie eine teilweise überhastete Vorgehensweise plus waghalsige “Ballstafetten” im Abwehrbereich ergaben in der Summe kein stimmiges Gesamtbild. Dies sollte sich in Hälfte zwei ändern, auch weil Spielertrainer Tobias Beck Trainerstuhl gegen Spielfeld tauschte und damit die Trendwende einleitete. Den Anfang machte ein satter Schuss von Flügelflitzer Brian Wagner, den Eintracht Torhüter Benedikt Willert abwehren konnte. Apropos “Benedikt”: Hankofens Abwehrhühne Benedikt Gänger hatte einen wahren Sahnetag erwischt und war besonders in der Luft, aber auch am Boden jederzeit Herr der Lage. Ihm gebührt deshalb ein Sonderlob.
Die Dorfbuam bekamen nun mit zunehmender Spieldauer Oberwasser: Daniel Hofer setzte sich über Außen stark durch und beinahe hätte Tobias Richter die Hereingabe seines Mitspielers über die Linie bugsieren können. Nur ein paar Zeigerumdrehungen später wurde ein Schuss des nimmermüden Simon Pichlmeier in allerletzter Sekunde geblockt und als Andreas Wagner auf Tobias Beck zurücklegte und Beck abdrückte, hatten bereits viele Zuschauer den Torschrei auf den Lippen. FCE-Schlussmann Benedikt Willert verhinderte jedoch per “Übergriff” sensationell den Rückstand.
Hankofen setzt sich in der Crunch-Time durch
In der Schlussphase bemühten die Gastgeber erst Glücksgöttin Fortuna und schlugen dann eiskalt zu. Dreimal verpasste der agile Björn Schönwieser sein Ziel nur knapp und nach einem Hartwig-Kopfball musste gar “Aluminium” für die Dorfbuam retten. Fast im direkten Gegenzug bediente “Kilometerfresser” Simon Pichlmeier den eingewechselten Valentin Harlander im Zentrum und der stürzte nicht nur sich selbst kopfüber ins Glück (81.): Harlanders unhaltbarer Flugkopfball löste einen kollektiven Freudentaumel aus und als die verbleibende Spielzeit inklusive “Overtime” überstanden war, gab es kein Halten mehr – der fünfte Saisonsieg der SpVgg Hankofen war in trockenen Tüchern. Die Beck-Truppe ist nun bereits seit sieben Begegnungen in Folge daheim ungeschlagen.
Trainerstimmen:
“Der Gegner hat ein Tor mehr erzielt und entscheidet deshalb das Spiel für sich. Wir machen unsere Chancen nicht und sind in einer Szene nicht nah genug dran, somit fahren wir ohne Punkte wieder nach Hause”, fasste Jan Gernlein – FC Eintracht Bamberg – nach dem Schlusspfiff zusammen.
“Im Endeffekt ist es egal, wie der Sieg zustande kommt. Verlierst du das Spiel, bist du der Depp, weil du wieder unten drinstehst. Wir haben wichtige Zähler im Abstiegskampf geholt, die anderen Mannschaften punkten ebenso fleißig, d. h. der Sieg war für uns extrem wichtig, auch um wieder etwas Abstand auf Bamberg zu generieren”, sagte Tobias Beck.
Ausblick: am kommenden Samstag sind die Dorfbuam in Schweinfurt gefordert (14.00 Uhr). Das nächste Heimspiel geht im Maierhofer-Bau-Stadion am 16. November ab 14.00 Uhr über die Bühne, wenn die Zweitvertretung von Greuther Fürth nach Niederbayern kommt.
SpVgg Hankofen Hailing – FC Eintracht Bamberg 2010 1:0 (0:0)
Schiedsrichter: Peter Dotzel (TSV Heidenfeld).
Zuschauer: 545.
SpVgg Hankofen-Hailing: Maier – Gänger, Laimer (80. Harlander), Schwarzensteiner, B. Wagner, Pex (46. Beck), Pichlmeier, Richter (80. Spahiu), Hofer (66. Stockinger), Ouro Agrignan (85. Lummer) und A. Wagner.
FC Eintracht Bamberg: Willert – Hartwig, Kettler, Schmitt, Auer (12. Valdez – 83. Schneider), Leistner (62. Ljevsic), Linz, Reischmann, Hushcha (62. Lang), Pfahlmann (62. Strasser) und Schönwieser.
Tor: Valentin Harlander (81.).