2:1 daheim gegen Ansbach – Hankofen schlägt zurück

Die “Dorfbuam” sichern sich gegen die Franken “last minute” den Dreier, obwohl Ansbach lange Zeit feldüberlegen war. Die Mannschaft von Spielertrainer Tobias Beck hat damit wieder einmal bewiesen, was mit Zusammenhalt und einer “Niemals-Aufgeben-Mentalität” erreicht werden kann. Mit dem Erfolg überflügelt Hankofen Ansbach und springt auf Rang fünfzehn. Tobias Richter und Tobias Lermer erzielten die Tore.

550 Zuschauer hatten bei besten spätsommerlichen Temperaturen den Weg ins Maierhofer Bau-Stadion gefunden. Darunter befanden sich auch einige Gästefans, die ihr Kommen zunächst nicht bereuen mussten, denn über weite Strecken der ersten Hälfte spielte nur ihre Mannschaft. Die erste Großchance notierten die Mittelfranken, als es Christian Kestl per Flachschuss probierte und Hankofens Schlussmann Basti Maier den Ball erst im Nachfassen vor dem Überqueren der Linie stoppen konnte (4.). Nur eine Minute später war Maier erneut zur Stelle: ein Kroiß-Freistoß segelte quer durch den “Fünfer” und der Goalie musste “katzenartig” – per Übergriff – zur Ecke klären.

Die Gastgeber hatten bis dahin gar nicht stattgefunden, aber der erste Angriff sollte für Tobias Lermer eine hundertprozentige Möglichkeit parat halten: leider hatte der Offensivakteur etwas Rücklage und jagte die Kugel deshalb aus zehn Metern, völlig freistehend, über den Kasten. Nach einer knappen halben Stunde war es dann passiert, die Gäste brachten ihre Überlegenheit auf die Anzeigentafel. Ein abgefälschter Schuss von Lukas Schmidt senkte sich über Maier hinweg ins Tor (29.). Kurz vor der Pause stand erneut Schmidt im Mittelpunkt, als er nach schöner Vorarbeit seiner Kollegen, den Pfosten traf.

Die Gastgeber kamen wesentlich stabiler aus der Kabine und hielten nun ordentlich dagegen. Ansbach hingegen musste dem hohen Tempo aus Hälfte eins Tribut zollen und ein bis zwei Gänge zurückschalten. Die Dorfbuam spielten in dieser Phase gefällig nach vorne, glasklare Möglichkeiten blieben jedoch weiterhin Mangelware. Gut zehn Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit kam Goalgetter Andreas Wagner, nach perfekter Vorarbeit des aufgerückten Benedikt Gänger, mutterseelenallein zum Kopfball. Wagner bekam allerdings nicht genug Druck hinter den Ball und zielte zudem etwas zu hoch. Wie es geht, demonstrierte kurze Zeit später der “doppelte Tobias”. Der eingewechselte Aziz Ouro Agrignan zirkelte das Leder von rechts auf die gegenüberliegende Strafraumseite, Lermer bediente per Kopf Tobias Richter und dieser nickte ein. 1:1 – am Reißinger Bach stand jetzt fast alles Kopf.

Alle hatten noch gar nicht richtig “ausgejubelt”, als die aufgerückten Dorfbuam den Mittelfranken die Millionenchance zur erneuten Führung auf dem Silbertablett servierten. Kroiß und Sven Landshuter spielten aber den Konter nicht konsequent zu Ende und Hankofen bestrafte diese Nachlässigkeit in der vierten Minute der Nachspielzeit bitterböse: nach einer abgewehrten Pichlmeier-Hereingabe legte sich Tobias Lermer die Kugel zurecht und beförderte sie per Dropkick zum 2:1-Siegtreffer in die Maschen. Dies war zugleich der Endstand einer Begegnung mit vielen unterschiedlichen Phasen. Die Spielvereinigung Hankofen hat wieder einmal eindrucksvoll gezeigt, dass man die Dorfbuam insbesondere im heimischen Rund zu keiner Zeit abschreiben darf.

Der Sieg hievt Hankofen auf Rang fünfzehn und bei den Mittelfranken konnte man dem Schlusspfiff ausnahmslos in bedröppelte Gesichter blicken. Einige Akteure hatten, aufgrund der Enttäuschung, sogar mit den Tränen zu kämpfen.

Trainerstimmen: 

Niklas Reutelhuber, SpVgg Ansbach: “Wenn man so eine erste Halbzeit aus der Hand gibt, ist das Wahnsinn. Aber nun ist es passiert. Wir wollten hier unbedingt etwas mitnehmen. Das haben wir nicht gemacht und das ist richtig bescheiden. Aber wir werden weitermachen und aufstehen. Jetzt müssen wir uns aber erstmal schütteln, denn so eine Niederlage tut richtig weh.”

Tobias Beck, SpVgg Hankofen-Hailing: “In der zweiten Hälfte war das ein komplett anderes Spiel. Wir haben das Geschehen auf unsere Seite gezogen. Wir waren griffig und haben den Gegner viel Leidenschaft bekämpft. Durch das höhere Pressing haben wir Ansbach zu Fehlern gezwungen und dann sind die erlösenden Tore gefallen. An den Treffern konnte man den unbändigen Siegeswillen ablesen.”

Ausblick: am kommenden Samstag gastieren die Dorfbuam ab 14.00 Uhr bei der Zweitvertretung des 1. FC Nürnberg. Die Zweite der Cluberer rangiert aktuell im Tabellenkeller – deshalb ist dies die nächste Hankofener-Partie gegen einen Gegner auf Augenhöhe.

Tore: 1:0 Lukas Schmidt (29.), 1:1 Tobias Richter (87.) und Tobias Lermer (90.+4.)

SpVgg Hankofen-Hailing: Maier – Gänger, Rabanter, Schneider (73. Harlander), Schwarzentsteiner, Pex (85. Lemberger), Pichlmeier, Richter, Hofer (46. Agrignan), Lermer und A. Wanger.

SpVgg Ansbach: Heid – Belzner, Hahn, Weeger (60. Sauerstein), Dietrich, Hayer (89. Landshuter), Kestel (61. Schelhorn), Manz, Schmidt (60. Seefried), Kroiß und Sperr (63. Ücüncü).

Schiedsrichter: Marco Achmüller (SV Würding).

Zuschauer: 550.