Trotz 0:3-Niederlage: ersatzgeschwächte SpVgg Hankofen-Hailing schlägt sich in Fürth wacker

Dorfbuam bringen die Gastgeber mehrfach in Bedrängnis, jedoch nicht den Ball in des Gegners Tor unter.

Ohne acht Akteure im Frankenland und dennoch mit beherzter Leistung – Knackpunkt der Partie: Michael Lummer muss mit Gelb/Rot nach einer knappen Stunde vom Feld.

Die Dorfbuam haben in Fürth, genauer gesagt auf der Anlage des TSV Burgfarrnbach – dort trägt die Fürther U23 nämlich den Großteil ihrer Heimspiele aus – eine ansprechende Vorstellung geboten und die Gastgeber mehrfach ins Schwitzen gebracht. Leider hapert es nach wie vor im Abschluss und deshalb wartet man weiterhin auf den ersten Punktgewinn. Auswärts konnte die Spielvereinigung Hankofen bis dato noch kein einziges Tor erzielen. “Ich kann meinen Jungs heute überhaupt keinen Vorwurf machen. Wir haben von der ersten bis zur letzten Minute alles gegeben und viele Chancen kreiert. Das Spiel an sich war richtig gut. Einzig im Torabschluss hat es nicht gepasst. Das müssen wir schleunigst ändern”, so Spielertrainer Tobias Beck im Nachgang der Begegnung.

Personell kommt der Regionalliga-Absteiger derzeit fast schon auf dem Zahnfleisch daher: in Fürth fehlten Lennard Stockinger, Benedikt Gänger (beide Sprunggelenk), Samuel Pex (Schulter), Jonas Hoffmann (Oberschenkel), Arian Spahiu (krank) und Daniel Rabanter (Urlaub). David Schneider hatte die Auswärtsfahrt mitgemacht, konnte jedoch, da er grippegeschwächt war, nicht eingesetzt werden. Apropos grippegeschwächt: während der Trainingswoche hatte sich in der Mannschaftskabine ein fieser Virus breit gemacht und damit die Trainingsbeteiligung merklich reduziert. “Ärgerlich, aber jammern gilt nicht. Auch andere Teams sind davon im Laufe einer Saison betroffen”, sagt Tobias Beck. Stefan Lemberger konnte ebenso nicht aufgeboten werden, da er – aufgrund der roten Karte gegen Schweinfurt – eine Zwei-Spiele-Sperre absitzen muss. Christoph Laimer war nicht im Vollbesitz seiner Kräfte, bis aber auf die Zähne agierte bis zu seiner Auswechslung sicher.

Das kleine Kleeblatt konnte bereits nach einer guten Viertelstunde vorlegen: Die Gastgeber brachten den Ball in Richtung Hankofener-Gehäuse und bevor das Spielgerät in die Gefahrenzone eindringen konnte, wurde es noch entscheidend abgefälscht. Für Dorfbuam-Torhüter Basti Maier wurde der Schuss dadurch länger und länger und so sehr er sich auch streckte, konnte er das Gegentor nicht mehr verhindern. Den Abpraller vom Pfosten zu verwerten – der abgefälschte Ball ging an das Gestänge – d. h. über die Linie zu drücken, war für Nico Grimbs nur noch Formsache. Der “Hallo-Wach-Effekt“ fruchtete und Hankofen war nun im Spiel. Daniel Hofer, Andreas Wagner und Tobias Beck konnten drei dicke Möglichkeiten nicht nutzen. Damit war der Rückstand zur Halbzeit “perfekt”.

Gleich nach dem Wiederanpfiff erhöhte Fürth auf 2:0 – Daniel Kasper blieb im “Eins gegen Eins” cool und überlistete Sebastian Maier (48.). Vorausgegangen war ein langer Ball, der die Dorfbuam-Abwehr aushebelte. Nun hatten die Gastgeber leichte Feldvorteile, doch Ex-Löwe Daniel Adlung, sowie zweimal Torschütze Kasper, waren nicht imstande den dritten Treffer zu erzielen. Dann wurde es hitzig, denn Michael Lummer musste nach einem Allerweltsfoul mit Gelb/Rot vom Feld (59.). Dies sorgte nicht nur für Unverständnis beim “Sünder”, sondern vor allem auch auf der Hankofener-Bank. Neutral betrachtet fällt die “Ampelkarte” wohl unter die Kategorie “kann man geben, muss man aber nicht.”

Die Dorfbuam ließen sich davon nicht beeindrucken und erspielten sich auch mit einem Mann weniger weiterhin Möglichkeiten. Leider wollte der erste Auswärtstreffer partout nicht gelingen. Der Schlusspunkt war schließlich den Gastgebern vorbehalten, als der eingewechselte Marin Hrgota mit einem Flachschuss aus circa sechzehn Metern das 3:0 markierte (90.+2). Wenig später war die Begegnung beendet und Hankofen durfte sich über jede Menge Lob des Gegners “freuen”. “Das war ein schwieriges Spiel für uns. Hankofen hat es richtig gut gemacht. Ehrlicherweise spiegelt das Ergebnis nicht wirklich den Spielverlauf. Wir haben kein gutes Spiel gezeigt und ich habe einen anderen Anspruch an die Jungs”, sagte Fürths Cheftrainer Leo Haas. “Der Platzverweis für Hankofen hat uns in die Karten gespielt. Unsere junge Truppe hat das heute ordentlich abgespult. Die Regionalliga ist ideal für die Mannschaft, denn hier werden die jungen Spieler in Fürth gefördert und gefordert”, merkte Daniel Adlung, der mit Edgar Prib eindeutig das Sagen auf dem Platz hatte, an.

Für die Dorfbuam bleibt wenig Zeit zum Verschnaufen, denn die Englische-Woche mit Pokal und Ligaalltag wirft ihre Schatten bereits voraus. Am Mittwoch, ursprünglich war die Partie für Dienstag angesetzt, bittet Landesligist FC Dingolfing im Isar-Wald-Stadion zum “Totopokal-Tanz” (18.30 Uhr) und am Samstag geht es im heimischen Maierhofer Bau-Stadion gegen keinen Geringeren als Illertissen (14.00 Uhr). Tickets für das Heimspiel sind unter www.spvgg-hankofen.de oder an der Tageskasse erhältlich.

Greuther Fürth II: Jan Mottl – Kenan Aydin (68. Marian Hrgota), Vin Kastull, Christoph Meister (82. Leart Haskaj), Rico Wuttke, Daniel Adlung (68. Arjanit Fazlija), Marlon Fries (77. Giovanni Nikowa), Nico Grimbs (68. Benjamin Desic), Lukas Näpflein, Edgar Prib und Daniel Kasper.

SpVgg Hankofen-Hailing: Sebastian Maier, Christoph Laimer (68. Aziz Ouro Agrignan), Benjamin Schwarzensteiner, Tobias Beck, Michael Lummer, Simon Pichlmeier, Tobias Richter, Brian Wagner, Daniel Hofer, Tobias Lermer und Andreas Wagner (51. Valentin Harlander).

Tore: 1:0 Nico Grimbs (16.), 2:0 Daniel Kasper (48.) und 3:0 Marin Hrgota (90.+2).

Platzverweis (Gelb/Rot): Michael Lummer (Hankofen, 59. – wiederholtes Foulspiel).

Zuschauer: 309.

Schiedsrichter: Jonas Kryzanowski (VfR Neuburg).